Hunderttausende protestieren in Italien gegen Berlusconi

publiziert: Dienstag, 16. Apr 2002 / 12:27 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 16. Apr 2002 / 22:40 Uhr

Rom - In Italien steht das öffentliche Leben weitgehend still. Hundertausende Menschen demonstrieren in allen italienischen Grossstädten gegen die Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi. Die Arbeitsniederlegung ist der erste Generalstreik seit 20 Jahren.

Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi.
Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi.
Schulen, Banken und Büros bleiben mehrheitlich geschlossen. Zu erheblichen Schwierigkeiten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kam es bereits in den frühen Morgenstunden in allen grösseren Städten.

Der Protest richtet sich vor allem gegen die geplante Lockerung des Kündigungsschutzes. "Berlusconi muss seine Linie ändern. Die Italiener werden den Abbau der sozialen Errungenschaften nicht dulden", sagte der Chef des stärksten Gewerkschaftsverbands im Land, CGIL, Sergio Cofferati, der an einer Demonstration in Florenz teilnahm.

Der Industriellenverband Confindustria warf den Gewerkschaften vor, dem Land in einer Phase leichten Wirtschaftsaufschwungs grossen Schaden zuzufügen. Die Zerreissprobe um die Aufweichung des Kündigungsschutzes nähre unnötig den sozialen Konflikt in einer Zeit, in der man mit stärkerer Flexibilität den Beschäftigungsmarkt beleben könnte.

(sk/sda)

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