Jeder Vierte bedroht

Hungerkrise in Nordkorea intensiviert sich

publiziert: Freitag, 21. Okt 2011 / 15:59 Uhr / aktualisiert: Freitag, 21. Okt 2011 / 17:13 Uhr
Blick nach Pjöngjang, Hauptstadt von Nordkorea.
Blick nach Pjöngjang, Hauptstadt von Nordkorea.

Peking - Im weitgehend isolierten Nordkorea sind sechs Millionen Menschen von Hunger bedroht. Die Not sei gross, sagte die Nothilfekoordinatorin der Vereinten Nationen, Valerie Amos, am Freitag nach der Rückkehr von einem fünftägigen Besuch in Peking.

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Die Tages-Rationen über das öffentliche Verteilungssystem hätten von 400 auf nur noch 200 Gramm pro Person halbiert werden müssen. «Es herrscht ein hohes Mass an Unterernährung, besonders unter Kindern», sagte Amos.

Nach der Ernte fehlten eine Million Tonnen Getreide, um den Jahresbedarf von 5,3 Millionen Tonnen zu decken. Wegen der chronischen Ernährungskrise sei jedes dritte Kind unter fünf Jahren kleinwüchsig. «Die Kinder sind sehr dünn.»

Die körperlichen und psychologischen Auswirkungen des Hungers seien sichtbar. In einem Krankenhaus sei ihr berichtet worden, dass sich die Zahl der Kinder, die mit Mangelkrankheiten eingeliefert worden seien, zuletzt mehr als verdoppelt habe.

Im Anschluss an ihren Besuch rief Amos zu einer Hilfe ohne Vorbedingungen für die Millionen vom Hunger bedrohten Nordkoreaner auf. Die Staatengemeinschaft solle helfen, ohne politische Forderungen zu stellen.

Von Jahr zu Jahr schlimmer

Bereits im April hatte die UNO dazu aufgerufen, dem asiatischen Land Nahrungsmittelhilfe im Wert von 218 Millionen Dollar zur Verfügung zu stellen. Davon seien bisher nur 34 Prozent eingetroffen, berichtete Amos.

Jetzt beginne bald der Winter. «Dieses Land kann sich selbst nicht ausreichend mit Nahrung versorgen.» Die Erträge seien nur halb so hoch wie anderswo. Die Landwirtschaft sei nicht mechanisiert und es fehle an Dünger. Ein Teil der Ernte gehe verloren. «Diese Situation wird von Jahr zu Jahr schlimmer.»

Die Koordinatorin appellierte in ihren Gesprächen in Pjöngjang an die nordkoreanische Regierung, ihre eigene Verantwortung auch wahrzunehmen. Es müsse Nahrung eingekauft werden. Auch müsse die Landwirtschaft reformiert werden.

Die Antworten auf die Probleme seien nicht Sache der internationalen Gemeinschaft. «Was ich vorgetragen habe, wurde gehört», sagte Amos. «Wohin es führt, kann ich nicht sagen.»

(bg/sda)

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