Hwang fälschte noch mehr

publiziert: Dienstag, 10. Jan 2006 / 13:18 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 10. Jan 2006 / 14:12 Uhr

Seoul - Der südkoreanische Klonforscher Hwang Woo Suk hat auch eine Studie über die angeblich ersten geklonten menschlichen Embryos aus dem Jahr 2004 gefälscht.

Hwangs Labor bekam im vergangenen Jahr über 14 Mio. Fr. Fördermittel für seine Forschungen.
Hwangs Labor bekam im vergangenen Jahr über 14 Mio. Fr. Fördermittel für seine Forschungen.
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Das teilte eine Kommission der National- Universität in Seoul mit. Hwangs Team habe nicht beweisen können, dass es massgeschneiderte Stammzellen für Patienten oder jemals menschliche embryonale Stammzelllinien geklont habe, berichtete die Kommission zum Abschluss ihrer einmonatigen Untersuchungen zu dem Fälschungsskandal um den Tiermediziner mit.

Die Kommission kam jedoch zu dem Schluss, dass Hwangs Team wie behauptet den ersten Klonhund geschaffen habe. Der Ausschuss hatte bereits zuvor festgestellt, dass die Studie aus dem Jahr 2005 über patientenspezifische Stammzellen komplett gefälscht wurde.

Science hatte berichtet

Auch die Ergebnisse für die Studie aus dem Jahr 2004 über die Gewinnung einer Stammzelllinie aus geklonten menschlichen Embryos seien manipuliert, hiess es am Dienstag. Hwang und sein Team hatten im US-Fachjournal «Science» berichtet, sie hätten als erste weltweit eine Stammzelllinie aus einem geklonten Embryo gewonnen.

Die Ergebnisse der Kommission zerstörten endgültig die Hoffnung, dass Hwangs Team ein Durchbruch beim so genannten therapeutischen Klonen gelungen war. Forscher hoffen, einmal embryonale Stammzellen herstellen zu können, um damit zerstörte Organe zu ersetzen.

Disziplinare Massnahmen angekündigt

Die Ernsthaftigkeit der Datenfälschung erfordere disziplinare Massnahmen gegen alle beteiligten Personen, erklärte der Ausschuss. «Diese Personen könnten nicht als Repräsentanten der Wissenschaft in Korea angesehen werden.»

Nach den Fälschungsvorwürfen nahm die südkoreanische Staatsanwaltschaft ihre eigenen Ermittlungen auf, wie ein Beamter des Büros der Obersten Staatsanwaltschaft in Seoul mitteilte.

Nachforschungen

Die Nachforschungen der Anklagebehörde sollen sich darauf richten, ob Hwangs Team bei der Verwendung von Fördergeldern für seine Arbeiten oder bei der Beschaffung von Eizellspenden für die Forschung möglicherweise gegen Gesetze verstossen habe.

Seit 1998 hat die Regierung nach einem von der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap zitierten Bericht des Wissenschaftsministeriums an das Parlament knapp 41 Mrd. Won (etwa 54 Mio. Franken) für die Forschungen Hwangs zur Verfügung gestellt. Allein im vergangenen Jahr habe Hwangs Labor 11,3 Mrd. Won erhalten.

(fest/sda)

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