IKRK-Präsident Kellenberger kritisiert Birma scharf

publiziert: Freitag, 29. Jun 2007 / 06:48 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 27. Sep 2007 / 10:40 Uhr

Genf - IKRK-Präsident Jakob Kellenberger hat am Donnerstag die Verletzungen des humanitären Völkerrechts gegenüber Zivilisten und Gefangenen in Birma ungewöhnlich scharf kritisiert. Er rief die Regierung dringend auf, dem ein Ende zu setzen.

Jakob Kellenberger äussert grosse Besorgnis.
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Der Missbrauch von Gefangenen als Träger durch die Streitkräfte gebe Anlass zur Sorge, sagte Kellenberger. Zudem hätten die Operationen der Regierung in den Kampfgebieten riesiges Leid bei Tausenden von Personen verursacht.

Jedes Jahr werden tausende Gefangene dazu gezwungen, der Armee als Träger zu dienen. Viele leiden unter Erschöpfung, Mangelernährung und unter grausamer Behandlung. Viele seien daran gestorben, beklagt das Internationele Komittee vom Roten Kreuz (IKRK).

Gewalt gegenüber Minderheiten

Die birmanische Armee habe zudem wiederholt Gewalt gegenüber Minderheiten entlang der thailändischen Grenze ausgeübt. Nahrungsmittelreserven und Produktionsmittel würden zerstört und die Bauern daran gehindert, ihre Felder zu bebauen. Dies ziehe die lokale Wirtschaft in Mitleidenschaft.

Zudem werde die Dorfbevölkerung dazu gezwungen, die militärischen Operationen zu unterstützen. Wenn sie sich weigere, werde sie gezwungen, ihre Häuser zu verlassen.

Ständige Angst

Das Verhalten der Armee habe ein Klima der ständigen Angst geschaffen und Tausende zur Flucht gezwungen, sagte Kellenberger weiter. Der IKRK-Präsident betonte, die Organisation habe sich darum bemüht, mit der Regierung von Rangun über diesen Missbrauch zu sprechen - vergeblich.

«Die anhaltende Pattsituation mit den Behörden hat das IKRK zu dem aussergewöhnlichen Schritt veranlasst, seine Besorgnisse öffentlich zum Ausdruck zu bringen», sagte Kellenberger.

Die IKRK-Delegierten werden immer stärker daran gehindert, sich im Land zu bewegen. Sie können sich nicht mehr unabhängig in die Konfliktzonen begeben, was die Verteilung von Hilfsgütern behindert.

Im März hatte das IKRK die Reduktion seiner Aktivitäten mit der Schliessung von zwei Büros in den Staaten Mon und Shan angekündigt. Seit Ende 2005 darf die Organisation auch keine unbegleiteten Gefangenenbesuche mehr machen, wie sie es sonst zu tun pflegt.

(li/sda)

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