Grosse Herausforderungen für das IKRK

IKRK blickt auf ein schwieriges Jahr 2011 zurück

publiziert: Montag, 25. Jun 2012 / 12:28 Uhr
Immer mehr Konfliktgebiete auf der Welt.
Immer mehr Konfliktgebiete auf der Welt.

Genf - Das vergangenen Jahr hat das IKRK vor grosse Herausforderungen gestellt - neue und bereits länger andauernde Konflikte hielten es in Atem. Millionen Menschen vor allem im Nahen Osten und Afrika waren und sind noch immer auf Hilfe angewiesen, wie das IKRK am Montag in seinem Jahresbericht festhielt.

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Insgesamt war das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) in 80 Ländern aktiv. Die grösste Operation lief in Somalia am Horn von Afrika. Neben alten Konflikten wie in Somalia musste die humanitäre Organisation auch auf neue wie in Libyen oder Syrien rasch reagieren, wie der scheidende IKRK-Präsident Jakob Kellenberger gemäss Mitteilung vor den Medien in Genf sagte.

«Die Geschwindigkeit und das Ausmass der Ereignisse von 2011 und die riesigen humanitären Bedürfnisse, die dadurch entstanden, stellten massive Herausforderungen dar, um rechtzeitig und effektiv reagieren zu können», sagte Kellenberger.

Das schlägt sich auch in den Zahlen nieder: 2011 gab das IKRK rund eine Milliarde Franken aus, allein die Arbeit in Somalia verschlag 92 Millionen Franken - mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr.

Vielfältige Ursachen

Nicht nur die Folgen des Arabischen Frühlings oder bewaffneter Konflikte wie in Somalia oder in Afghanistan, Pakistan oder zwischen dem Sudan und dem Südsudan machten dabei Menschen zu schaffen, auch Nahrungskrisen in verschiedenen Ländern hätten Konflikte angeheizt, schreibt das IKRK.

Dazu seien Dürren und Überschwemmungen gekommen. Die Lage verschärft habe auch die weltweite Wirtschaftskrise. Alleine 6,8 Millionen Verletzte und Kranke weltweit versorgte das IKRK im vergangenen Jahr.

Dazu weitete das IKRK seine humanitäre Hilfe aus. Alleine 22 Millionen Menschen hätten von IKRK-Programmen in den Bereichen Wasser, Hygiene oder Bau profitiert, schrieb die Organisation. Dies sei eine Verdoppelung gegenüber 2010.

Medizinisches Personal im Visier

Doch nicht überall waren die Helfer des IKRK, des Roten Kreuzes oder des Roten Halbmondes auch willkommen: Gemäss dem IKRK nahmen die Angriffe auf medizinisches Personal und medizinische Einrichtungen 2011 zu.

Dies wiederum hatte dramatische Folgen für die Opfer von Konflikten, die dadurch schlechteren oder gar keinen Zugang zu medizinischer Versorgung mehr hatten. Kellenberger betonte, wie wichtig der ungehinderte Zugang zu den Hilfsbedürftigen sei.

Andernorts waren die Helfer mit dem roten Kreuz oder dem roten Halbmond die einzigen, die Hilfe bringen konnten, so in Syrien. 2011 seien die Werte des IKRK unparteiisch, neutral und unabhängig Hilfe zu leisten mehrfach auf die Probe gestellt worden, sagte Kellenberger. Doch der IKRK-Präsident sieht keinen anderen Weg, um jenen Hilfe leisten zu können, die diese am dringendsten brauchen.

(laz/sda)

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