IOC setzt Disziplinarkommission gegen Jones ein

Conte hatte die dreifache Olympia-Siegerin von Sydney 2000 im US-TV des massiven Dopings beschuldigt. Das IOC will nun mit der Disziplinarkommission Licht in alle Einzelheiten bringen. Der Bericht wird der IOC-Exekutive vorgelegt werden. Nur sie kann über eine Aberkennung von Olympia-Medaillen entscheiden.

Dies wird im Fall Jones jedoch schwierig sein und anfechtbar bleiben, denn die IOC-Charta schreibt eindeutig fest: Entscheide im Zusammenhang mit Olympischen Spielen können nur innerhalb von drei Jahren nach der jeweiligen Schlussfeier revidiert werden. Dick Pound, der Chef der Welt-Antidoping-Agentur WADA, räumte jedoch bereits ein, dass diese Regel im Fall Jones möglicherweise nicht zur Anwendung kommen muss.

Conte hatte Marion Jones beschuldigt, mit EPO, Wachstumshormon und THG gedopt zu haben. Die Amerikanerin muss sich seit der Enthüllung des Balco-Skandals gegen Doping-Vorwürfe zur Wehr setzen. Bisher hat sie allerdings jede Schuld von sich gewiesen und lediglich zugegeben, erlaubte Nahrungs-Ergänzungsmittel von Balco bezogen zu haben.

Zu den Anschuldigungen von Conte erklärte sie laut "The Observer": "Ich habe meine Rechtsanwälte angewiesen, energisch eine Verleumdungsklage gegen Victor Conte voran zu treiben." Die Sprinterin ist auch nie positiv auf Doping getestet worden.

(rr/Si)