Widerstand im Irak

IS-Gotteskrieger in Syrien auf dem Vormarsch

publiziert: Sonntag, 27. Jul 2014 / 19:40 Uhr
Ein weitere Armeestützpunkt in Syrien wurde erobert. (Symbolbild)
Ein weitere Armeestützpunkt in Syrien wurde erobert. (Symbolbild)

Damaskus/Bagdad - In Syrien haben Kämpfer der sunnitischen Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) Aktivisten zufolge einen weiteren Armeestützpunkt erobert. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, übernahmen die Milizen nach drei Tage andauernden Gefechten die Basis eines Regiments in Mailabija nahe der nordöstlich gelegenen Stadt Hasaka.

11 Meldungen im Zusammenhang
Laut der Beobachtungsstelle in London, die sich auf ein Netzwerk aus Aktivisten und Ärzten stützt, war es den religiösen Fanatikern am Samstag gelungen, einen wichtigen Militärstützpunkt in der Provinz Raka zu erobern. Dabei seien 85 Regierungssoldaten getötet worden, 50 von ihnen seien erst nach ihrer Gefangennahme hingerichtet worden.

Einen Erfolg verzeichnete die Armee von Präsident Baschar al-Assad derweil in der Provinz Homs, als sie nach eigenen Angaben das Gasfeld Al-Schaar wieder vollständig unter ihre Kontrolle brachte. Mehrere IS-Extremisten seien bei den Kämpfen um die Anlagen östlich der Wüstenstadt Tadmor (Palmyra) getötet worden.

Bei der Eroberung des Gasfelds vor zwei Wochen hatten die Extremisten laut der Beobachtungsstelle 270 Mitarbeiter, Wachleute und regimetreue Milizionäre getötet.

Den syrischen Rebellen, die sowohl gegen die Armee als auch die IS-Milizen kämpfen, gelang unterdessen nach Angaben der Beobachtungsstelle die Eroberung von mehreren Waffenlagern der Armee, als sie die Kontrolle über Dörfer in der Provinz Hama übernahmen. Demnach rücken sie nun auf den Militärflughafen von Hama vor, wo sich ein gefürchtetes Gefängnis befindet.

Irakische Sunniten wehren sich

Unterdessen verliert die Terrormiliz Islamischer Staat wichtige Verbündete im Irak. Ein sunnitischer Stamm will die Dschihadisten aus dem West-Irak vertreiben. Auch im nördlichen Mossul formiert sich der Widerstand.

Gründe sind demnach das Machtgebaren der IS-Kämpfer gegenüber anderen Sunniten sowie die Zerstörung wichtiger Heiligtümer in der Region.

Die Terrorgruppe hatte am 10. Juni die Stadt Mossul eingenommen und war danach - auch mit Hilfe sunnitischer Stämme - in Richtung Bagdad vorgerückt. In den von ihr kontrollierten Gebieten riefen sie ein Kalifat aus und zwangen die Bürger zu einem streng-islamischen Leben. Christen wurden mit Todesdrohungen vertrieben, die Zerstörung wichtiger Kulturstätten und Heiligtümer begann.

Nach Angaben des Gouverneurs der nördlichen Provinz Ninive haben sich inzwischen lokale Milizen im Grossraum der Stadt organisiert, um die Dschihadisten zu bekämpfen. Ein Stammesführer in der westirakischen Provinz Al-Anbar gab ebenfalls seinen Widerstand gegen die Terrororganisation bekannt.

Ahmed Abu Rischa sagte dem kurdischen Nachrichtenportal Rudaw in einem Telefon-Interview, dass seine Kämpfer die Dschihadisten aus der Region vertreiben und «die Stadt Falludscha in den kommenden Tagen befreien» wollten. Seinen Angaben nach soll es dafür sogar eine Kooperation mit dem irakischen Militär geben.

Uneinigkeit unter Sunniten

Allerdings lehnen andere sunnitische Stämme es laut «Al-Scharq al-Awsat» derzeit ab, die Waffen gegen IS-Extremisten zu erheben. Ein solcher Schritt würde lediglich den umstrittenen schiitischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki stärken, argumentieren sie.

Mehrere irakische Medien berichten, dass die Dschihadisten in Mossul mit der Zwangsrekrutierung von Männern im Alter von 17 bis 37 begonnen hätten. Einige seien auch schon zum Kämpfen nach Syrien geschickt worden.

(ww/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Amman - An der Grenze zur Türkei ... mehr lesen
Die IS wurde von den Rebellen zurückgedrängt.
Damaskus/Palmyra - Kämpfer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) haben nach Angaben von Aktivisten am Mittwochabend die syrische Stadt Palmyra im Westen des Landes fast ... mehr lesen 1
Al-Rakka - Syrische Soldaten haben bei heftigen Kämpfen um einen strategisch wichtigen Militärflughafen im Osten des Landes mindestens 30 Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) getötet. Dutzende Dschihadisten sind verletzt worden. mehr lesen  1
Pristina - Im Kosovo hat die Polizei 40 mutmassliche Dschihadisten ... mehr lesen 1
40 mutmassliche Dschihadisten, die in Syrien und dem Irak gekämpft haben sollen, sind im Kosovo festgenommen worden. (Symbolbild)
Erste Luftintervention seit 2011
Washington - US-Präsident Barack ... mehr lesen
Weitere Artikel im Zusammenhang
Damaskus - In Syrien sind nach Angaben von Aktivisten allein im Juli mehr als 5000 Menschen getötet worden. Wie die oppositionsnahe Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London am Freitag mitteilte, waren unter den genau 5340 Toten auch 225 Kinder. mehr lesen  1
Muslimische Extremisten gehen immer häufiger gegen Christen vor.
Washington - Die USA schlagen wegen der zunehmenden Vertreibung von religiösen Minderheiten in der Welt Alarm. Besonders besorgt zeigte sich die Regierung in Washington über ... mehr lesen 1
ISIS-Kämpfer kontrollieren mehrere Regionen in Syrien und sind auch im Irak auf dem Vormarsch. (Symbolbild)
Aleppo - Die Dschihadistengruppe ... mehr lesen 1
Bagdad/Washington - Nach dem Vormarsch der Dschihadisten im Nordirak sind die ... mehr lesen
Die USS George H.W. Bush wird in den Persischen Golf verschoben.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde überrascht.
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde ...
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test des US-Militärs mit KI-gesteuerten Drohnen sollen laut einem Bericht des britischen Guardian unerwartete und tödliche Folgen aufgetreten sein. Es wird behauptet, dass die Drohne jeden attackierte, der sich einmischte. mehr lesen 
Der Wissenstransfer soll die Entwicklung der Robotik in der Schweizer Armee beschleunigen.
Die ETH Zürich und das Technologiezentrum des VBS - armasuisse Wissenschaft und Technologie - lancieren ein gemeinsames Programm ... mehr lesen  
Fotografie Ärzte ohne Grenzen und Magnum: 50 Jahre im Einsatz  2021 markierte das 50-jährige Bestehen von Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Fronitères (MSF). Die Photobastei Zürich nimmt dieses ... mehr lesen  
Griechenland, Lesbos, 9.September 2020: Flüchtlinge nach dem Feuer im Camp Moria.
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 4°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Basel 6°C 18°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 2°C 14°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Bern 4°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 4°C 17°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Genf 6°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Lugano 7°C 18°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten