ISS bekommt eigene Waschmaschine

publiziert: Montag, 5. Dez 2011 / 18:19 Uhr
Wäscheproblem auf der ISS gelöst.
Wäscheproblem auf der ISS gelöst.

Bend - Die Internationale Raumstation ISS bekommt in absehbarer Zeit eine eigene Waschmaschine. Das von der NASA beauftragte Unternehmen UMPQUA Research hat ein erstes Konzept für die Textilreinigung an Bord präsentiert.

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Gebaut werden soll ein kompaktes Gerät, das mit Sprühnebel, Vakuum und Mikrowellenstrahlen arbeitet. Das «Wäscheproblem» im All gab es bereits auf der MIR, erklärt der österreichische Unternehmer und Ex-Astronaut Franz Viehböck.

Auch für Schwerkrafteinsatz geeignet

Hinter dem sperrigen Titel «Advanced Microgravity Compatible, Integrated Laundry System» (AMCIL) verbirgt sich eine Maschine, die unter Schwerelosigkeit oder geringer Gravität Kleidung effizient reinigen kann. Verwendet wird dabei ein System, das mit wenig Flüssigkeit und Sprühnebel arbeitet. Gezielte Wasserbestrahlung unter hohem Druck sorgt dabei für die notwendige Bewegung der Textilien im Waschgang.

Zum Trocknen wird das Gewand mit Vakuum komprimiert und zusätzlich mit Mikrowellen bestrahlt. Der anschliessende Durchlauf in einem druckluftgetriebenen Tumbler, so das Proposal Summary, führt zu einer besonderen Weichheit. Das Trocknungsverfahren wurde bereits erfolgreich in einem Simulationsflug unter Schwerelosigkeit getestet.

Die wesentlichen Vorteile des gesamten Reinigungssystems, so UMPQUA, bestehen im niedrigen Wasser- und Energieverbrauch. Ein Prototyp, der das Konzept vorerst unter Laborbedingungen demonstrieren soll, ist in Arbeit. Das System soll auch unter Schwerkraft funktionieren und könnte folglich auch in U-Boote oder andere Umgebungen mit beschränktem Platzangebot implementiert werden.

MIR-Wäsche wurde verglüht

Dass es bisher tatsächlich keine zufriedenstellende Lösung für den Umgang mit schmutziger Kleidung im All gab, bestätigt Franz Viehböck gegenüber pressetext. Er verbrachte im Rahmen des sowjetisch-österreichischen Raumfahrtprojektes «Austromir 91» im Oktober 1991 eine Woche auf der Raumstation MIR und schildert: «Es gab keine sinnvolle Reinigungsmöglichkeit. Die schmutzige Wäsche wurde gemeinsam mit anderem Abfall im leeren Versorgungsraumschiff gelagert und dann durch Verbrennung beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglüht.»

Die MIR wurde nach 15-jährigem Betrieb im Jahr 2001 über dem Süd-Pazifik kontrolliert zum Absturz gebracht. Ihr folgte die ISS, deren Bau 1998 begann. Die Internationale Raumstation soll zumindest bis 2020 betrieben werden.

UMPQUA entwickelt auch andere Systeme im Auftrag der amerikanischen Weltraumbehörde. Ebenfalls vorgeschlagen wurde der «Highly Efficient Fecal Waste Incinerator», ein Gerät, das fäkale Abfälle mineralisieren und im Rahmen der Wasser- und Sauerstoffgewinnung recyceln soll.

 

(fest/pte)

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