Iberoamerika-Gipfel in Panama eröffnet

Sie seien «die am meisten von der Armut geprügelten» unter den Lateinamerikanern. Mehr als 15 Millionen Kinder hätten keinerlei Zugang zu Gesundheitsversorgung. Die Lage der Kinder und Jugendlichen ist das zentrale Thema des diesjährigen Iberoamerika- Gipfels.

Panamas Präsidentin Mireya Moscoso forderte anschliessend einen Erlass der Auslandsschulden. Dies sei der einzige Weg, den 200 Millionen Kindern und Jugendlichen Lateinamerikas eine Zukunft ohne Armut zu sichern.

Wie bei allen Ibero-Gipfeln ist Castro auch in Panama der Staatschef, der die meiste öffentliche Aufmerksamkeit auf sich zieht. Diese nutzte er gleich nach seiner Ankunft am Freitagnachmittag, um vor der Presse einen mutmasslichen Verschwörungsplan aufzudecken.

Bereits vor der feierlichen Eröffnung war es zu Verstimmungen zwischen Kuba und Spanien gekommen. Kuba weigert sich, eine gemeinsame Erklärung des Gipfels gegen den Terror der baskischen Separatistenorganisation ETA zu unterschreiben. Dies sei eine alleinige Angelegenheit Spaniens, begründete Kubas Aussenminister Felipe Perez Roque. Zuvor hatte es aus der kubanischen Delegation geheissen, dass auch «der Terrorismus der USA gegen Kuba» verurteilt werden müsse.

Missstimmung kam am Freitag auch zwischen Panama und dem Nachbarland Kolumbien auf. Die panamaische Regierung hatte für Januar die Verteidigungsminister aller Nachbarländer Kolumbiens, nicht aber Kolumbiens selbst, zu einer Konferenz eingeladen, um über die Auswirkungen des bewaffneten Konfliktes in der Andennation zu beraten.

Dort ist der Fortbestand des Staatswesens durch die Aktivitäten linker Guerillas, rechter Paramilitärs und der Drogenmafia gefährdet. Das Eingreifen der USA in den Konflikt wird aber in der Region mit Misstrauen beobachtet. Das Thema Kolumbien sollte auch am Samstag auf dem Gipfel beraten werden.

(sda)