Gilad Schalit zurück in Israel
«Ich habe euch euer Kind zurückgebracht»
publiziert: Dienstag, 18. Okt 2011 / 19:35 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 18. Okt 2011 / 20:02 Uhr

Tel Aviv - Nach fünf Jahren in Gefangenschaft der Hamas ist der israelische Soldat Gilad Schalit am Dienstag in seine Heimat zurückgekehrt. Im Gegenzug wurden 477 palästinensische Gefangene freigelassen, mehr als 500 sollen folgen. Beide Seiten feierten den Austausch als Erfolg.

9 Meldungen im Zusammenhang
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu persönlich übergab Schalit auf einer Militärbasis dessen Eltern. «Ich habe euch euer Kind zurückgebracht», sagte er bei dem Treffen nach Angaben seines Büros. Schalit war zuerst an die ägyptischen Behörden übergeben worden, die ihn zum Grenzübergang Kerem Schalom brachten.

Im ersten Fernsehinterview nach der Freilassung sagte der 25-Jährige, der längst zur nationalen Symbolfigur geworden ist: «Ich hoffe, dass diese Übereinkunft den Frieden zwischen Israel und Palästina fördert.» Schalit sah zwar blass und dünn aus, betonte jedoch, er sei in guter Verfassung.

Erfolgloser Militärschlag

Der damals 19-jährige Hauptgefreite war im Juni 2006 mit seiner Panzereinheit in einen Hinterhalt geraten. Militante Palästinenser töteten bei dem Angriff zwei israelische Soldaten und verschleppten Schalit.

Die radikal-islamische Hamas verlangte schon damals die Freilassung von über 1000 gefangenen Palästinensern. Israel jedoch antwortete mit einem Angriff auf den Gazastreifen und der Verhaftung Dutzender Hamas-Mitglieder.

Fünf Jahre später erfüllt die israelische Regierung die Forderung nun doch: Im Rahmen des Gefangenenaustauschs wurden in der Nacht und am frühen Dienstagmorgen 477 gefangene Palästinenser freigelassen. Sie wurden unter Jubel in den Palästinensergebieten empfangen.

Hunderttausende in Gaza-Stadt auf den Strassen

Hunderttausende säumten die Strassen, schwenkten Fahnen und vergossen Tränen, als die Busse mit den Freigelassenen in Gaza-Stadt einfuhren. In Ramallah im Westjordanland begrüsste Palästinenserpräsident Mahmud Abbas die Freigelassenen. Weitere 500 gefangene Palästinenser sollen in zwei Monaten auf freien Fuss gesetzt werden.

Auch Schalit kehrte unter grosser öffentlicher Anteilnahme nach Israel zurück. Im ganzen Land hingen Schilder und Fahnen, die den freigelassenen Soldaten willkommen hiessen, im Fernsehen wurde live über die Freilassung berichtet.

 

 

(fest/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von 2 Leserinnen und Lesern kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Tel Aviv/Gaza - Die israelische Armee hat nach Medienberichten einen neuen ... mehr lesen
Die Grenze zwischen Israel und Gaza.
Der israelische Soldat Gilad Schalit befand sich über fünf Jahre lang in palästinensischer Gefangenschaft.
Jerusalem - Der im Oktober aus fünfeinhalbjähriger Gefangenschaft im Gazastreifen freigekommene israelische Exsoldat Gilad Schalit hat sich bei seinen Unterstützern bedankt. ... mehr lesen
Zeltlager in Gaza-Stadt.
Washington - Trotz des jüngsten Gefangenenaustauschs haben die Palästinenser Hoffnungen auf die Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen mit Israel einen Dämpfer erteilt. mehr lesen
Weitere Artikel im Zusammenhang
Jerusalem - Israelis und Palästinenser bereiten sich auf den grossen Gefangenenaustausch vor. Am Dienstag soll der israelische Soldat Gilad Schalit nach über fünf Jahren Gefangenschaft freikommen. Im Gegenzug werden mehr als tausend palästinensische Gefangene freigelassen. mehr lesen  7
Gaza-Stadt - Israel hat am frühen Sonntagmorgen die Liste mit den Namen der ersten 477 palästinensischen Häftlinge veröffentlicht, die gegen den israelischen Soldaten Gilad Schalit ausgetauscht werden sollen. Die Aufstellung wurde von der Gefängnisverwaltung das Landes bekanntgegeben. mehr lesen 
Der Antrag der Palästinenser auf UNO-Mitgliedschaft.
New York - Der Antrag der Palästinenser auf UNO-Mitgliedschaft wird vorerst die Juristen beschäftigen. Der UNO-Sicherheitsrat einigte sich nach ersten Beratungen darauf, das Anliegen an diesem ... mehr lesen
New York - Der UNO-Sicherheitsrat hat sich am Montag erstmals mit dem Antrag der Palästinenser auf eine Vollmitgliedschaft bei den Vereinten Nationen befasst. Nach rund einer Stunde Beratung vertagte das Gremium jedoch seine Entscheidung. mehr lesen  1
ICH habe euch euer Kind zurückgebracht.
Das hat Netanjahu wörtlich medienreif gesagt.

Netanjahu outet sich hier als elender gefährlicher Opportunist, der potentielle tote Israeli in Kauf nimmt nur um seine schwindende Popularität wieder auf Vordermann zu bringen.

Ich warte noch auf die Bilder weinender Eltern und Politiker....mir wird schlecht und ich frage mich wieso Netanjahu nicht endlich gestoppt wird.
Gesamt
sollen 1027 Palästinenser freikommen. Darunter befinden sich 40 die laut Abkommen im Ausland eine neue Heimat finden müssen weil sie offenbar als besonders gefährlich eingestuft werden. Das dürfte unsere CH-Regierung bzw. Frau Bundesrätin Sommaruga umgehend auf den Plan rufen. Gibt es doch in der CH nach deren Ansicht offenbar immer noch genügend Sozialhilfegelder zu verteilen, Kassen leer hin ooder her.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Benjamin Netanjahu macht einen weiteren Schritt Richtung Frieden.
Benjamin Netanjahu macht einen weiteren Schritt Richtung ...
Positive Elemente für Friedensinitiative  Jerusalem - Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich zu neuen Verhandlungen über einen Friedensplan arabischer Staaten bereit erklärt. Netanjahu sagte am Montagabend in Jerusalem, die Friedensinitiative von 2002 enthalte positive Elemente. mehr lesen 
Israel  Jerusalem - Der rechts-nationalistische Politiker Avigdor Lieberman ist im Parlament als Israels neuer Verteidigungsminister vereidigt worden. 55 von 120 Abgeordneten stimmten für die Ernennung und 43 dagegen. Lieberman und seine Partei fordern die Deportation aller Araber. mehr lesen  
Andreas Kyriacou Die Klage des türkischen Möchtegern-Alleinherrschers Recep Erdogan gegen den ... mehr lesen   2
Recep Tayyp Erdogan: Liefert Anstoss, Strafgesetzbücher zu entschlacken.
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 4°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Basel 7°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig gewitterhaft wechselnd bewölkt
St. Gallen 5°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Bern 4°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wolkig, aber kaum Regen
Luzern 6°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt
Genf 10°C 21°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 7°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten