Olympisches Fussballturnier

Ikonen, Europameister und Schweizer Hoffnungsträger

publiziert: Dienstag, 10. Jul 2012 / 18:25 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 10. Jul 2012 / 21:30 Uhr
Pierluigi Tami trifft mit seinem Team auf Mexiko, Südkorea und Gabun.
Pierluigi Tami trifft mit seinem Team auf Mexiko, Südkorea und Gabun.

Brasilien peilt zwei Jahre vor der Heim-WM die erste Olympia-Goldmedaille im Fussball an. Die Seleção und Spanien garantieren Unterhaltung. Mitten auf der Bühne steht auch die Schweiz. Das Team von Pierluigi Tami besitzt trotz Absagen Viertelfinal-Potenzial.

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Kein Engländer, sondern ein Waliser ist der unumstrittene Charakterkopf der britischen Fussball-Auswahl: Ryan Giggs, die 38-jährige Koryphäe von Manchester United. Der zwölffache englische Champion und nicht wie allseits erwartet die Stil-Ikone David Beckham wird das Team als Captain anführen. Coach Stuart Pearce besetzte die übrigen zwei Ü23-Plätze mit Liverpools Stürmer Craig Bellamy und dem City-Verteidiger Micah Richards. «Ausschlaggebend waren Form und Fitness», rechtfertigte sich Pearce für seine brisante Wahl. Sentimentalitäten habe er nicht berücksichtigen können.

Noch vor den prominent besetzten Briten sind die Spanier und Brasilianer einzureihen. Wenige Wochen nach ihrer beispiellosen Machtdemonstration im EM-Final gegen Italien (4:0) peilt die «Real Federación Española de Fútbol» den vierten internationalen Coup seit dem EM-Triumph 2008 an. Zum qualitativ hochstehenden Kader des U21-Europameisters gehören mit Javi Martinez (Bilbao), Juan Mata (Chelsea) und Jordi Alba (Valencia) drei der Helden von Kiew. Brasilien reist mit einer Mannschaft an, welche zu rund 50 Prozent mit jener identisch sein könnte, die 2014 an der WM im eigenen Land die Massen entzücken soll. Das Jungstar-Ensemble reicht von Ganso bis zu Neymar (beide Santos). Nationalcoach Mano Menezes steht zudem ein erfahrenes Trio der Sonderklasse zur Verfügung: Hulk (Porto), Thiago Silva (Milan) und Marcelo (Real) sagten zu.

In Peking strömten die Zuschauer in Massen in die Arenen. Das Interesse für den Wettbewerb der verstärkten U23-Equipen dürfte in Grossbritannien auch ohne Beckham Höchstwerte erreichen. Für die letzten drei Spiele im Männer-Tableau haben die Organisatoren veritable Kathedralen gebucht: Das Londoner «Wembley» (90'000 Plätze) und «Old Trafford» (76'212) in Manchester. Das Theater für olympische Fussball-Träume ist eröffnet.

Schweiz: Absagen, aber Talent

Erstmals seit 84 Jahren wird ein Team des Schweizerischen Fussball-Verbandes (SFV) auf olympischer Ebene vertreten sein. Der Finalist der letztjährigen U21-EM bereitet sich derzeit in Saxon und Magglingen akribisch auf eines der Highlights der SFV-Geschichte vor. Pierluigi Tamis Equipe trifft auf schwierige Konkurrenten: Mexiko gehört zu den Turnierfavoriten, Südkorea ist in Asien seit Jahren führend und Gabun löste als beste afrikanische U23-Mannschaft das Olympia-Ticket.

Aus Schweizer Sicht verlief kurz vor dem Start zum Vorbereitungscamp nicht alles wunschgemäss. Terminprobleme (Super-League-Start am 14. Juli/Champions-League-Qualifikation) veranlassten diverse Klubs, sich gegen die Freigabe von Schlüsselspielern zu stemmen. Captain Yann Sommer (FCB) musste unfreiwillig verzichten. Andere Leaderfiguren wie Xherdan Shaqiri (Bayern) und Granit Xhaka (Mönchengladbach) erteilten dem SFV mehr oder weniger eine Absage aus freien Stücken. Die Karriereplanung war in ihrem Fall prioritär.

Auch ohne ihre besten drei Youngsters ist der Schweiz in Newcastle, Coventry und Cardiff eine ansprechende Rolle zuzutrauen - zumal im Tor die Schweizer Nummer 1 Diego Benaglio steht. Tami hat die Gegner seit der Auslosung intensiv beobachtet: «Wir treffen auf drei verschiedene Fussball-Kulturen.» Der smarte Tessiner hat die taktischen Lösungen bereits im Kopf. Das Kader ist zwar nicht optimal besetzt, aber talentiert genug, die Pläne Tamis umzusetzen. Unter seiner Leitung hat der unveränderte Kern selten versagt.

Fussball-Turnier:
Männer. Gruppen. A: Grossbritannien, Senegal, Vereinigte Arabische Emirate, Uruguay. - B: SCHWEIZ, Mexiko, Südkorea, Gabun. - C: Brasilien, Ägypten, Weissrussland, Neuseeland. - D: Spanien, Japan, Honduras, Marokko. - Modus: Top 2 pro Gruppe in den Viertelfinals.

Frauen. Gruppen. E: Grossbritannien, Neuseeland, Kamerun, Brasilien. - F: Japan, Kanada, Schweden, Südafrika. - G: USA (Olympiasieger 2008), Frankreich, Kolumbien, Südkorea. - Modus: Top 2 pro Gruppe plus die besten zwei Dritten in den Viertelfinals.

(fest/Si)

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