UNO warnt vor Bürgerkrieg
Immer mehr tote Kinder in Syrien
publiziert: Freitag, 2. Dez 2011 / 15:36 Uhr

Genf - Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag soll wegen den blutigen Übergriffen in Syrien ermitteln. Diese Forderung wurde am Freitag an der Syrien-Sondersitzung des UNO-Menschenrechtsrats in Genf bekräftigt. Dabei wurde auch über neue Gräueltaten berichtet.

9 Meldungen im Zusammenhang
Die Anfang Woche in Genf bekannt gegebene Zahl von über 250 in Syrien getöteten Kindern ist weiter angestiegen. Mittlerweile seien seit Ausbruch der Unruhen vor über acht Monaten mindestens 307 Kinder von syrischen Sicherheitskräften getötet worden.

Allein im vergangenen Monat seien 56 Minderjährige ums Leben gekommen, sagte der Vorsitzende der vom Menschenrechtsrat beauftragten Untersuchungskommission, Paulo Pinheiro, am Freitag in Genf.

Damit sei der November der bislang blutigste Monat seit Beginn der Proteste gegen Staatschef Baschar al-Assad gewesen. Insgesamt wurden bei den Unruhen in Syrien nach Schätzungen der UNO 4000 Menschen getötet.

Bürgerkrieg droht

In ihrem am Montag veröffentlichten Bericht hatte die Untersuchungskommission der syrischen Regierung bei ihrem Vorgehen gegen die Protestbewegung Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Daraufhin war für Freitag die Sondersitzung des Gremiums einberufen worden - die dritte zu Syrien seit März.

UNO-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay sagte zu Beginn der Sitzung, falls die «skrupellose Unterdrückung» der Protestbewegung nicht sofort gestoppt werde, könne das Land in einem Bürgerkrieg versinken. Da die syrischen Behörden beim Schutz der eigenen Bevölkerung versagt hätten, müsse die internationale Gemeinschaft schnell «wirksame Massnahmen» zum Schutz der Menschen ergreifen.

Pillay forderte erneut den UNO-Sicherheitsrat auf, dafür zu sorgen, dass sich der Internationale Strafgerichtshof (ICC) in Den Haag mit der Lage in Syrien befasse.

Schweiz fordert Ende der Gewalt

Dieser Forderung schloss sich auch Bern an. Die Schweiz verurteile aufs Schärfste die von den Sicherheitskräften verübten Menschenrechtsverstösse, sagte der Schweizer UNO-Botschafter Dante Martinelli.

Syrien solle die Gewaltanwendung sofort beenden, den Dialog für eine politische Lösung aufnehmen sowie humanitären Helfern und der Untersuchungskommission ungehinderten Zugang verschaffen, forderte Martinelli.

Den 46 Mitgliedstaaten des UNO-Menschenrechtsrates lag der Entwurf einer von der EU eingebrachten Resolution vor, mit der Syrien für Verletzungen der Menschenrechte verurteilt werden soll. Die Annahme der Resolution ohne wesentliche Änderungen galt als sicher.

(bert/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Teheran - Der Iran unterstützt das ... mehr lesen
Syrien ist mit dem Iran verbündet.
Der UNO-Sicherheitsrat debattiert über die gewalttätigen Unruhen in Syrien.
New York - Der UNO-Sicherheitsrat ... mehr lesen
Washington/Damaskus - Syriens ... mehr lesen
«Keine Regierung der Welt tötet ihr Volk, ausser sie wird von einem Verrückten geführt»
Die syrische Armee geht weiterhin gegen die Proteste vor.
Kairo - Die syrischen Streitkräfte ... mehr lesen
Genf - Der UNO-Menschenrechtsrat ... mehr lesen
Die UNO setzt ein Sonderberichterstatter für Syrien ein.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Kairo - Der Machtkampf in Syrien eskaliert aus Sicht der UNO zum Bürgerkrieg. Grund sei die wachsende Zahl bewaffneter Deserteure, die sich der Opposition angeschlossen hätten, sagte die UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, am Donnerstag in Genf. mehr lesen 
Bashar al-Assad steht immer mehr unter Druck.
Kairo - Der Druck auf das syrische Regime wächst und wächst. Dabei ziehen die EU und die Arabische Liga an einem Strang. Die EU-Aussenminister beschlossen wegen der brutalen Unterdrückung der ... mehr lesen
Ankara - Die Türkei setzt wegen des gewaltsamen Vorgehens der syrischen Führung gegen die Opposition die strategische Zusammenarbeit mit dem Nachbarland aus. Die Regierung will alle Lieferungen von Waffen und militärischen Gütern an den einstigen engen Partner stoppen. mehr lesen 
Genf - Bei Gewalteinsätzen gegen ... mehr lesen
Der zweite Hauptsitz der Vereinten Nationen in Genf.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche ...
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen 
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test des US-Militärs mit KI-gesteuerten Drohnen sollen laut einem Bericht des britischen Guardian unerwartete und tödliche Folgen aufgetreten sein. Es wird behauptet, dass die Drohne jeden attackierte, der sich einmischte. mehr lesen  
Der Wissenstransfer soll die Entwicklung der Robotik in der Schweizer Armee beschleunigen.
Die ETH Zürich und das Technologiezentrum des VBS - armasuisse Wissenschaft und Technologie - lancieren ein gemeinsames Programm ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt gewitterhaft
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Bern 0°C 12°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Genf 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 8°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten