Immer noch traditionelle Rollen in der Schweiz

publiziert: Montag, 12. Dez 2005 / 11:47 Uhr

Bern - Die Frau verdient den Lebensunterhalt, der Mann bleibt zuhause bei den Kindern. Solche Paare gibt es in der Schweiz. Allerdings sind sie eine rare Spezies.

Der ungeliebte Abwasch bleibt oft der Hausfrau überlassen.
Der ungeliebte Abwasch bleibt oft der Hausfrau überlassen.
Nach wie vor folgen die meisten Paare hierzulande dem klassischen Muster - er arbeitet Vollzeit, sie kümmert sich hauptsächlich um die Haus- oder Familienarbeit. Das ist bei zwei Dritteln der Paare mit oder ohne Kindern der Fall, wie das Büro für arbeits- und sozialpolitische Studien (BASS) in einer Publikation festhält, die vom Bundesamt für Statistik herausgegeben wurde.

In diesem Muster geht die Frau allenfalls einer Teilzeitbeschäftigung ausser Haus nach. Meistens möchten diese Frauen ihr Erwerbspensum erhöhen, sagt Heidi Stutz, Sozialwissenschafterin bei BASS. Doch das lassen die Umstände wie Mangel an Tagesschulen und Krippen sowie die schwierige Arbeitsmarktsituation oft nicht zu.

Doppelverdiener

Gemäss Studie sind 28 Prozent der Paare Doppelverdiener mit Pensen von je 100 Prozent. Diese sind meist kinderlos. Hier bleibt aber nach wie vor die Hausarbeit meist an der Frau hängen, die somit einer Doppelbelastung ausgesetzt ist.

Eine mehr oder weniger gerechte Aufteilung der unbezahlten Hausarbeit findet laut Studie nur in 12 Prozent der Haushalte statt. Und das kommt am ehesten vor, wenn die Partner beide Teilzeitjobs ausführen.

Rollentausch exotisch

Paare, in denen beide Teilzeitstellen besetzen, sind aber selten. Sie machen gemäss Studie 2 Prozent aus. Exotisch ist mit 2 Prozent auch der Rollentausch, wonach sie Vollzeit arbeitet, und er sich um Haushalt und Familie kümmert.

Am Rollentausch findet die Soziologin Margret Bürgisser wenig Gefallen. Wenn nun die Frauen arbeiten gingen, und die Männer zuhause blieben, sei das bezüglich Gleichstellung auch kein Fortschritt, sagt sie.

Bürgisser plädiert für die egalitäre Rollenteilung. Die partnerschaftliche Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit biete familiäre Stabilität und sei auch für Kinder vorteilhaft.

(fest/sda)

 
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