Proteste in Ägypten halten an

In Ägypten protestieren wieder Tausende auf dem Tahrir-Platz

publiziert: Mittwoch, 6. Jun 2012 / 15:09 Uhr
Tausende Menschen versammelten sich, um gegen die ihrer Meinung zu milden Urteile zu protestieren.
Tausende Menschen versammelten sich, um gegen die ihrer Meinung zu milden Urteile zu protestieren.

Kairo - In Ägypten gehen die Proteste nach den Urteilssprüchen gegen den früheren Präsidenten Husni Mubarak und ranghohe Vertreter seines Regimes weiter.

8 Meldungen im Zusammenhang
Wie der arabische Nachrichtensender Al-Dschasira am frühen Mittwochmorgen berichtete, versammelten sich auf dem Tahrir-Platz in Kairo auch in der vierten Nacht in Folge wieder Tausende, um gegen die ihrer Meinung nach zu milden Urteile zu protestieren.

Ausserdem richtete sich der Unmut vieler Demonstranten gegen den Präsidentschaftskandidaten Ahmed Schafik, der unter Mubarak als Luftfahrtminister diente und von diesem in den letzten Tagen des Regimes noch zum Regierungschef ernannt worden war.

Den Berichten zufolge gingen auch in der Hafenstadt Alexandria Tausende auf die Strasse. Kleinere Demonstrationen wurden auch aus anderen ägyptischen Städten gemeldet.

In Kairo seien auch viele Anhänger der Muslimbruderschaft auf den Tahrir-Platz gezogen, um für ihren Kandidaten Mohammed Mursi zu demonstrieren. Er tritt am 16. und 17. Juni in einer Stichwahl um das Präsidentenamt gegen Schafik an.

Machtübernahme der Muslimbrüder befürchtet

Laut Al-Dschsira kam es zu kleineren Auseinandersetzungen zwischen den Mursi-Anhängern und Demonstranten, die den zweiten Wahlgang boykottieren wollen, da sie beide Kandidaten ablehnen. Viele Ägypter wenden sich gegen Mursi, weil sie keine komplette Machtübernahme durch die Muslimbrüder wollen, die bereits im Parlament die dominierende Kraft sind.

Mubarak war am vergangenen Samstag wegen seiner Mitschuld am Tod von mehr als 800 Demonstranten zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Sechs Funktionäre des Innenministeriums sprach der Richter frei.

Militärrat macht Druck

Mit Blick auf die gegenwärtigen Proteste will der Oberste Militärrat die Präsidentschaftswahl sowie die Verabschiedung einer neuen Verfassung unbedingt pünktlich durchziehen.

Die staatlichen Medien meldeten am Mittwoch, Feldmarschall Mohammed Hussein Tantawi habe bei einem Treffen mit Parlamentsabgeordneten am Dienstagabend gedroht: Der Militärrat werde eine eigene «umfassende Verfassungserklärung» in Kraft setzen, wenn nicht binnen 48 Stunden eine Formel für die Zusammensetzung der Verfassungsgebenden Versammlung gefunden werde.

(laz/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Kairo - Eine Woche nach den schweren Ausschreitungen auf dem Tahrir-Platz ... mehr lesen
Die Demonstranten zogen von verschiedenen Punkten der Stadt aus zum Tahrir-Platz. (Archivbild)
Mohammed Mursi, Präsident Ägypten
Kairo - Mehrere tausend Ägypter sind am Freitag zur ersten grösseren Kundgebung gegen den ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi auf die Strasse gegangen. Sie warfen dem islamistischen ... mehr lesen
Kairo - Auf dem Tahrir-Platz in Kairo ... mehr lesen
Muslimbrüder demonstrieren auf dem Tahrir-Platz in Kairo.
Schafik ist einer der beiden Kandidaten, die sich für die Stichwahl am Wochenende qualifiziert hatten.
Kairo - Das ägyptische ... mehr lesen
Kairo - Auf dem Tahrir-Platz in Kairo haben Demonstranten gegen die Präsidentschaftskandidatur von Ahmed Schafik protestiert - dem Vertreter des alten Regimes von Ex-Präsident Husni Mubarak. Die Massenkundgebung im Anschluss an die Freitagsgebete sollte eine von vielen in Ägyptens Grossstädten werden. mehr lesen 
Weitere Artikel im Zusammenhang
Laut staatlichem Internet-Fernsehsender Nile News hatte Mubarak nach dem Urteil einen Herzinfarkt.
Kairo - Der zu lebenslanger Haft verurteilte ehemalige ägyptische Präsident Husni Mubarak hat auf dem Weg zum Gefängnisspital offenbar einen Zusammenbruch erlitten. Das ägyptische Staatsfernsehen ... mehr lesen
Kairo - Der frühere ägyptische ... mehr lesen
Husni Mubarak
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store ...
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte Regeln im App Store missbraucht und Konkurrenten im Musik-Streaming-Geschäft behindert. Ein zentraler Punkt ist das allgemeine Verbot von Apple für Entwickler, in ihren Apps auf günstigere Kauf- oder Abonnementmöglichkeiten hinzuweisen. mehr lesen 
Um den Anforderungen der Wirtschaft Genüge zu tun  Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat im Jahr 2023 insgesamt 50 neue oder überarbeitete Berufe genehmigt und ... mehr lesen  
Für die Solarwirtschaft wurden die Berufe «Solarinstallateur/in EFZ», «Solarmonteur/in EBA» eingeführt.
Der Weg für Peppr war mit Hindernissen gepflastert.
Publinews In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Technik gewinnen Anwendungen oft ... mehr lesen  
Menschliche Beteiligung ist unerlässlich für KI-generierte Kunstwerke ohne US-Copyright  In zunehmend mehr Bereichen wird die KI-Technologie eingesetzt, jedoch hat ein US-Gericht bestätigt, ... mehr lesen  
Das KI-erzeugte Bild «A Recent Entrance to Paradise» (2018) ist «Public Domain».
WISSEN: OFT GELESEN
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 0°C 11°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Genf 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten