In Bagdad wird am Sonntag wieder gehängt

publiziert: Donnerstag, 4. Jan 2007 / 09:41 Uhr / aktualisiert: Samstag, 6. Jan 2007 / 09:08 Uhr

Bagdad - Trotz eines UNO-Appells will die irakische Regierung auch zwei Gefolgsleute von Ex-Diktator Saddam Hussein hinrichten lassen. Die Hinrichtungen sollen aber offenbar erst am Sonntag vollzogen werden.

Barsan el Tikriti hinter Saddam Hussein. (Archivbild)
Barsan el Tikriti hinter Saddam Hussein. (Archivbild)
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Die Exekution Saddam Husseins zum Auftakt des viertägigen Opferfestes am vergangenen Samstag hatte zu dem jüngsten Aufruhr der Sunniten beigetragen. Am Mittwoch hatten arabische Fernsehsender berichtet, die beiden zum Tode Verurteilten sollten bereits an diesem Donnerstag exekutiert werden.

Ein schiitischer Parlamentarier sagte in Bagdad, der Halbbruder Saddam Husseins, Barsan al-Tikriti, und der frühere Richter Awad al- Bandar würden voraussichtlich am Sonntag gehängt. Offiziell wurde der Termin nicht bestätigt.

Verantwortlich für die Ermordung von 148 Schiiten

Der ehemalige Geheimdienstchef und der frühere Vorsitzende des sogenannten Revolutionären Gerichtshofs waren im November zusammen mit Saddam Hussein zum Tode verurteilt worden. Sie wurden der Ermordung von 148 Schiiten in Dudschail 1982 für schuldig befunden.

Nach der Kritik an seinen Äusserungen zur Hinrichtung Saddam Husseins forderte UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon, auf eine Vollstreckung der Todesstrafe bei den beiden Mitangeklagten zu verzichten.

Ban für Abschaffung der Todesstrafe

Ban unterstütze den Appell von UNO-Menschenrechtskommissarin Louise Arbour, sagte seine Sprecherin Michèle Montas am Mittwoch in New York. Er glaube fest an Artikel 3 der Deklaration der Menschenrechte, «wonach jeder Mensch das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit hat», sagte sie.

Montas stellte auch die Haltung Bans zur Todesstrafe klar. «Seine Haltung ist, dass darauf gedrungen werden muss, die Todesstrafe vollständig abzuschaffen. Doch dies ist ein langsamer Prozess.» Bis dahin respektiere Ban, dass die UNO-Mitgliedstaaten jeweils eigene Positionen zur Todesstrafe hätten.

Das US-Präsidialamt forderte, dass die Hinrichtungen in einem angemessenen Rahmen vollstreckt werden. «Wir erwarten, dass die irakische Regierung die Angelegenheit mit der angemessenen Umsicht behandelt», sagte ein Sprecher des Weissen Hauses.

(fest/sda)

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