Parlamentswahl in Pakistan
In Pakistan steht Sharif vor seiner Rückkehr als Regierungschef
publiziert: Sonntag, 12. Mai 2013 / 13:40 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 12. Mai 2013 / 19:07 Uhr
Nawaz Sharif, der in den 90er Jahren bereits zweimal Premierminister war, erklärte sich schon in der Nacht zum Sonntag zum Wahlsieger.
Islamabad - Knapp 14 Jahre nach seinem Sturz durch einen Militärputsch in Pakistan steht Ex-Premierminister Nawaz Sharif vor der Rückkehr in das höchste Regierungsamt. Bei der historischen Parlamentswahl in Pakistan gelang seiner Muslim-Liga (PML-N) ein Erdrutschsieg.
Eine absolute Mehrheit dürfte die konservative Partei aber verfehlt haben. Die vorläufigen Ergebnisse aus fast allen Wahlkreisen wurden von Fernsehsendern erhoben und sind nicht offiziell.
Weit hinter der PML-N lag an zweiter Stelle die Tehreek-e-Insaf (Bewegung für Gerechtigkeit/PTI) von Kricket-Legende Imran Khan, der aber dennoch ein Achtungserfolg gelang.
Die regierende Volkspartei PPP musste eine vernichtende Niederlage hinnehmen. Sharif erklärte sich noch während der Auszählung der Stimmen zum Sieger. Khan räumte am Sonntag die Niederlage seiner Partei bei der Wahl am Vortag ein. Eine offizielle Stellungnahme der PPP gab es nicht.
Koalition mit Unabhängigen denkbar
Der Sender Geo News rechnete der PML-N am Sonntagabend 125 von 272 Wahlkreisen zu. Die PTI kam demnach auf 32 Sitze, die PPP auf 31. Für eine absolute Mehrheit von 137 Sitzen kann die PML-N darauf hoffen, dass sich unabhängige Kandidaten ihr anschliessen. Sonst wäre die PML-N auf Koalitionspartner angewiesen.
Das amtliche Endergebnis und einen offiziellen Wahlsieger verkündet die Wahlkommission, die dafür maximal 14 Tage Zeit hat. Die Kommission veröffentlichte bis zum Sonntagabend Ergebnisse aus 52 Wahlkreisen, von denen die PML-N 30 gewann.
Denkzettel für PPP
Zahlreiche Wähler machten die PPP für die Energieknappheit, die Wirtschaftskrise und die schlechte Sicherheitslage verantwortlich. Es ist das erste Mal seit der Unabhängigkeit 1947, dass eine zivile Regierung die Macht an demokratisch gewählte Nachfolger übergibt.
Etwa die Hälfte der Zeit war Pakistan vom Militär beherrscht. Sharif war im Oktober 1999 bei einem unblutigen Putsch vom damaligen Armeechef Pervez Musharraf gestürzt worden.
Sharif, der in den 90er Jahren zweimal Premierminister war, sagte vor jubelnden Anhängern in seiner Heimatstadt Lahore: "Gott hat uns mit diesem Sieg gesegnet." Er bot den anderen Parteien Zusammenarbeit an, um die drängenden Probleme des Landes zu lösen.
Schlappe für Islamisten
Sharif und Khan gewannen Sitze. PPP-Premierminister Raja Pervez Ashraf wird dem Parlament dagegen künftig nicht mehr angehören. Die islamistischen Parteien gehören zu den Wahlverlierern. Sie blieben nach Angaben von Geo News mit nur 13 Sitzen bedeutungslos.
Am Wahltag wurden mindestens 29 Menschen bei Anschlägen und Angriffen getötet, mehr als 90 wurden verletzt. Über 620'000 Sicherheitskräfte waren zum Schutz der Abstimmung eingesetzt.
Trotz Terrordrohungen der Taliban lag die Wahlbeteiligung am Samstag nach Angaben der Wahlkommission bei knapp 60 Prozent, was nach Medienberichten der beste Wert seit der ersten Parlamentswahl in Pakistan im Jahr 1970 war. Nach Angaben der Wahlkommission verlief die Abstimmung "frei und fair".
Weit hinter der PML-N lag an zweiter Stelle die Tehreek-e-Insaf (Bewegung für Gerechtigkeit/PTI) von Kricket-Legende Imran Khan, der aber dennoch ein Achtungserfolg gelang.
Die regierende Volkspartei PPP musste eine vernichtende Niederlage hinnehmen. Sharif erklärte sich noch während der Auszählung der Stimmen zum Sieger. Khan räumte am Sonntag die Niederlage seiner Partei bei der Wahl am Vortag ein. Eine offizielle Stellungnahme der PPP gab es nicht.
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Das amtliche Endergebnis und einen offiziellen Wahlsieger verkündet die Wahlkommission, die dafür maximal 14 Tage Zeit hat. Die Kommission veröffentlichte bis zum Sonntagabend Ergebnisse aus 52 Wahlkreisen, von denen die PML-N 30 gewann.
Denkzettel für PPP
Zahlreiche Wähler machten die PPP für die Energieknappheit, die Wirtschaftskrise und die schlechte Sicherheitslage verantwortlich. Es ist das erste Mal seit der Unabhängigkeit 1947, dass eine zivile Regierung die Macht an demokratisch gewählte Nachfolger übergibt.
Etwa die Hälfte der Zeit war Pakistan vom Militär beherrscht. Sharif war im Oktober 1999 bei einem unblutigen Putsch vom damaligen Armeechef Pervez Musharraf gestürzt worden.
Sharif, der in den 90er Jahren zweimal Premierminister war, sagte vor jubelnden Anhängern in seiner Heimatstadt Lahore: "Gott hat uns mit diesem Sieg gesegnet." Er bot den anderen Parteien Zusammenarbeit an, um die drängenden Probleme des Landes zu lösen.
Schlappe für Islamisten
Sharif und Khan gewannen Sitze. PPP-Premierminister Raja Pervez Ashraf wird dem Parlament dagegen künftig nicht mehr angehören. Die islamistischen Parteien gehören zu den Wahlverlierern. Sie blieben nach Angaben von Geo News mit nur 13 Sitzen bedeutungslos.
Am Wahltag wurden mindestens 29 Menschen bei Anschlägen und Angriffen getötet, mehr als 90 wurden verletzt. Über 620'000 Sicherheitskräfte waren zum Schutz der Abstimmung eingesetzt.
Trotz Terrordrohungen der Taliban lag die Wahlbeteiligung am Samstag nach Angaben der Wahlkommission bei knapp 60 Prozent, was nach Medienberichten der beste Wert seit der ersten Parlamentswahl in Pakistan im Jahr 1970 war. Nach Angaben der Wahlkommission verlief die Abstimmung "frei und fair".
(fest/sda)
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