Nach dem Angriff gegen die Taliban:

In den USA wächst die Angst vor neuen Terroranschlägen

publiziert: Montag, 8. Okt 2001 / 07:40 Uhr

New York/Washington - Seit den Terroranschlägen vom 11. September leben die Menschen in den USA mit der Angst: Angst, dass die Terroristen erneut zuschlagen könnten, Furcht vor weiteren Anschlägen, das Gefühl, nirgendwo mehr sicher zu sein. Mit den Angriffen gegen die Taliban wächst die Angst weiter.

Seit Sonntag ist die Sorge noch gewachsen. Die Nachricht vom Beginn der Vergeltungsangriffe auf Afghanistan löst an diesem strahlendsonnigen Herbsttag in Washington und New York zwar keine offene Unruhe aus - vieles erscheint fast normal.
Touristen schlendern durch das Zentrum vom Washington und posieren für Fotos vor dem Weissen Haus. Vor dem New Yorker Empire State Building - seit dem Anschlag auf das World Trade Center wieder das höchste Gebäude der Stadt - stehen die Besucher Schlange, und die Strassencafés im Szeneviertel Soho sind voll.
Doch in vielen Köpfen sitzt die Furcht, dass die Militärangriffe in Afghanistan neue Terrorattacken nach sich ziehen werden. "Ja, ich habe Angst", sagt Jason Forrest, der vor vier Wochen von seiner Wohnung in Brooklyn aus die Türme des World Trade Centers einstürzen sah.

Angst vor Dominoeffekt

Auch Jeff Wine, ein 30-jähriger Arbeitsloser, der am Union Square im Herzen Manhattans unterwegs ist, sagt: "Ich erwarte das Unerwartete. Das ist ständig in meinem Kopf. Ich bin unruhig, lasse mir davon aber nicht meinen Alltag diktieren."
Ein Mann, der mit Fotoapparat vor dem Weissen Haus steht, befürchtet den "Dominoeffekt" ständig eskalierender Gewalt. Der Kampf gegen den Terrorismus sei wie ein "Vietnam-Krieg ohne Grenzen", sagt der 48-Jährige, der einen Job bei der Regierung hat und seinen Namen lieber nicht nennen will.
Botschaften von Bush und Bin Laden

Präsident George W. Bush hat in seiner Fernsehansprache versucht, beruhigend auf seine Landsleute einzuwirken. "Ich weiss, viele Amerikaner spüren heute Angst", sagt er und hebt zugleich die starken Sicherheitsvorkehrungen hervor. "Rund um die Welt und rund die Uhr" werde zum Schutz der Bürger gearbeitet.
Und in New York kündigt Bürgermeister Rudolph Giuliani kurz nach Beginn der Operation in Afghanistan die Verschärfung der Sicherheitsmassnahmen an.
Doch auch der mutmassliche Terroristenführer Osama bin Laden erscheint auf den Bildschirmen, um neue wüste Drohungen gegen die USA auszustossen. Amerika werde keine Sicherheit finden, solange die Palästinenser keine Sicherheit fänden - Worte, die neue Furcht einflössen sollen.

Nicht erschrecken lassen

Nicht alle Menschen in den USA lassen sich von solchen Drohungen beeindrucken. "Du darfst dich nicht erschrecken lasen. Du musst es von dir fernhalten", sagt eine 21-jährige Politologiestudentin aus Kalifornien, die erst vor kurzem nach Washington gezogen ist.
"Ich habe mit den Männern von der Nationalgarde gesprochen, die Vereinigten Staaten sind sicher", glaubt auch die 31-jährige Monique Bueno, die nahe den immer noch rauchenden Ruinen des World Trade Center entlangläuft. In einem Flughafen oder im Flieger würde sie sich derzeit aber nicht sicher fühlen, gibt sie zu.

(sda)

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