Irak: USA begrüssen türkische Truppenentsendung

publiziert: Mittwoch, 8. Okt 2003 / 07:29 Uhr

Ankara - Die USA haben den Entscheid des türkischen Parlamentes begrüsst, Truppen nach Irak zu schicken. Gestern hatte das Parlament in Ankara der geplanten Entsendung von bis zu 10 000 Soldaten nach Irak zugestimmt.

Richard Boucher, amerikanischer Aussenamtssprecher, ist über die türkische Beteiligung im Irak froh.
Richard Boucher, amerikanischer Aussenamtssprecher, ist über die türkische Beteiligung im Irak froh.
Umfang und Zeitpunkt der Mission würden mit Ankara noch vereinbart, sagte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Richard Boucher. Besonders von irakischen Kurden geäusserte Vorbehalte, dass die Türkei mit der Entsendung der Truppen eigene Interessen in Irak verfolge, wies Boucher zurück.

Die USA hatten der Türkei vor zwei Wochen Kredite im Umfang von 8,5 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Die Auszahlung mehrerer Tranchen, die zum Teil in Beihilfen umgewandelt werden können, war unter anderem an die Bedingung geknüpft, dass die Türkei mit den USA im Irak zusammenarbeitet, wie es in der Vereinbarung hiess.

Nach dem Willen der türkischen Regierung sollen die türkischen Soldaten maximal ein Jahr im Irak bleiben und einen eigenen Sektor unter eigenem Kommando bekommen. Als Wunschsektor nannte Aussenminister Abdullah Gül ein Dreieck zwischen Mosul, Dohuk und Tikrit.

Die türkischen Truppen sollen nach Angaben der Regierung als Friedenssoldaten auftreten. Ihr Beitrag solle sich nicht auf die Wiederherstellung von Sicherheit und Stabilität beschränken.

Von den USA erwartet die Türkei im Gegenzug eine wirksame Bekämpfung von in Nordirak untergeschlüpften kurdischen Rebellen, die sich im Südosten der Türkei einen 15-jährigen Guerillakrieg mit der türkischen Armee geliefert hatten.

Ankara und Washington hatten sich in der vergangenen Woche auf einen Aktionsplan verständigt, der eine Vertreibung der Kurdenorganisation PKK/KADEK aus dem Irak zum Ziel hat.

Vor dem Irak-Krieg hatte das türkische Parlament eine Stationierung von US-Soldaten in der Türkei für den Aufbau einer Nordfront abgelehnt und damit eine Krise in den türkisch-amerikanischen Beziehungen herbeigeführt.

Die Entsendung türkischer Truppen stösst bei vielen Irakern auf starke Vorbehalte, vor allem bei den Kurden. Die irakische Übergangsregierung hat sich mehrfach gegen Truppen aus den Nachbarländern ausgesprochen. Auch in der islamisch geprägten Türkei gibt es Proteste gegen ein militärisches Engagement im Irak.

(fest/sda)

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