Irak: bis zuletzt glaubte Informationsminister an Sieg

Sogar der Sturz der Saddam-Statue im Zentrum von Bagdad am 9. April habe Sahhaf noch nicht zum Aufgeben bewegen können, sagt Raibah Hassan, der Manager des Rundfunkstudios Hikmat, dem Sunday Telegraph.

Aber als der Kampflärm am frühen Morgen des 10. April auch in der Nähe des Studios deutlich zu hören gewesen sei, habe sich Comical Ali - wie er von amerikanischen und britischen Medien genannt wurde - doch der Realität stellen müssen.

Sahhaf hat langsam sein schwarzes Barett abgenommen und die Schulterstücke seiner Uniformjacke zusammengefaltet, um seinen Rang zu verbergen, und dann hat er nach einem weissroten Schal gegriffen, berichtete Hassan.

Den habe er um seinen Kopf gebunden und die Mitarbeiter angewiesen, bis 3 Uhr morgens weiter zu senden. Dann habe er sich verabschiedet und sei durch die Hintertür verschwunden. Sogar seine Leibwächter habe er zurückgelassen. Kaum drei Stunden später seien US-Soldaten in der Strasse eingezogen.

Nach Hassans Schilderung hat der Informationsminister seine eigene Propaganda möglicherweise bis zu einem gewissen Grad auch wirklich selbst geglaubt.

(pt/sda)