Iraker sind zur Stimmabgabe aufgerufen

publiziert: Samstag, 15. Okt 2005 / 15:18 Uhr

Bagdad - Unter scharfen Sicherheitsmassnahmen hat im Irak die Abstimmung über eine neue Verfassung begonnen. Rund 15,5 Millionen Iraker sind zur Stimmabgabe aufgerufen.

Irakische Frauen stehen vor einem Urnenlokal an(Archivbild).
Irakische Frauen stehen vor einem Urnenlokal an(Archivbild).
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Fernsehsender zeigten am Morgen Bilder aus dem Karrada-Bezirk der Hauptstadt Bagdad, wo Wähler unter hohen Sicherheitsvorkehrungen eines der insgesamt 6000 Wahllokale im Land betraten.

In der schiitischen Stadt Kut drängten sich schon nach Öffnung der Wahllokale zahlreiche Menschen vor den Urnen. Bis 11 Uhr hätten bereits eine grosse Mehrheit der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, berichteten Wahlhelfer.

Sunniten gegen Verfassung

Ein ähnlicher Andrang herrscht auch in der Rebellenhochburg Falludscha, 70 Kilometer westlich von Bagdad. Die Sunniten, die dort in die Wahllokale strömten, wollten mit Nein stimmen.

Im stark gesicherten Regierungsviertel der Stadt, der so genannten Grünen Zone, gab der irakische Präsident Dschalal Talabani als einer der ersten seine Stimme ab. «Ich habe mit Ja gestimmt und rufe alle Iraker - ungeachtet ihrer ethnischen Zugehörigkeit und Religion - dazu auf, der Verfassung zuzustimmen», sagte er Reportern.

Kurz nach ihm wählte Ministerpräsident Ibrahim Dschaafari. Aus Angst vor Anschlägen gelten scharfe Sicherheitsmassnahmen im ganzen Land. Praktisch der gesamte Autoverkehr soll ruhen, die Grenzen wurden für alle Fahrzeuge geschlossen.

Kompromiss in letzter Minute

Der zur Abstimmung stehende Text war lange umstritten. Erst nach Verhandlungen in letzter Minute wurde ein Kompromiss erzielt. Danach bleibt die genaue Ausgestaltung eines föderalistischen Irak ausgeklammert und wird dem Parlament übertragen.

Schiiten und Kurden warben für die Annahme der Verfassung. Die Minderheit der Sunniten hingegen fürchtet einen weiteren Machtverlust. Fraglich war die Wahlbeteiligung angesichts der Androhung von Gewalt durch Aufständische. Die Wahllokale sollen um 17 Uhr Ortszeit (16 Uhr MESZ) schliessen.

Vor der Eröffnung der Wahllokale haben Aufständische die Stromversorgung in und um Bagdad lahm gelegt. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit fiel die Strassenbeleuchtung in dem Gebiet von der Hauptstadt bis zu dem 180 Kilometer nördlich gelegenen Ort Baidschi aus.

(ht/sda)

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