Nach heftigen Kämpfen

Irakische Ölraffinerie angeblich wieder unter Kontrolle

publiziert: Donnerstag, 19. Jun 2014 / 15:04 Uhr
Im Irak tobt laut dem türkischen Ministerpräsidenten Erdogan ein innerislamischer Glaubenskrieg.
Im Irak tobt laut dem türkischen Ministerpräsidenten Erdogan ein innerislamischer Glaubenskrieg.

Bagdad - Nach heftigen Kämpfen um die grösste Ölraffinerie im Irak hat die Armee nach Regierungsangaben die vollständige Kontrolle über die Anlage nahe der Stadt Baidschi zurückerlangt. Das sagte der für Sicherheitsfragen zuständige Regierungssprecher im Staatsfernsehen.

3 Meldungen im Zusammenhang
Bei den Gefechten sei auch die irakische Luftwaffe eingesetzt worden, hiess es am Donnerstag in Bagdad. Die meisten Arbeiter hätten das Gelände inzwischen verlassen. Der Betrieb war bereits Anfangs Woche eingestellt worden.

Der Nachrichtensender Al-Arabija berichtete, bei der Bombardierung seien auch Teile der Raffinerie beschädigt worden und Feuer ausgebrochen. Noch immer seien Kämpfer der Gruppe Islamischer Staat im Irak und in der Levante (ISIS) auf dem Gelände.

Der Al-Arabija-Nachrichtenkanal Hadath berichtete, dort seien schwarze ISIS-Fahnen gehisst worden. Von unabhängiger Seite sind solche Meldungen kaum zu überprüfen.

Das Militär wies Berichte zurück, wonach die Terroristen einen grossen Teil der Anlage kontrollierten. Der Angriff sei zurückgeschlagen worden, 40 Extremisten seien getötet worden, sagte ein Sprecher des Militärs bereits am Mittwoch.

Baidschi rund 200 Kilometer nördlich von Bagdad ist strategisch bedeutend. Dort ist neben der wichtigen Raffinerie - von der viele Tankstellen des Landes den Treibstoff bekommen - auch ein Elektrizitätswerk, von dem aus die Hauptstadt mit Strom versorgt wird.

Erdogan spricht von Glaubenskrieg

Im Irak tobt nach Ansicht des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan ein innerislamischer Glaubenskrieg. Der Konflikt im Nachbarland sei nicht mehr auf eine Auseinandersetzung zwischen der sunnitischen Dschihadistengruppe ISIS und der irakischen Armee beschränkt, sagte Erdogan in Ankara.

Es handle sich um einen «regelrechten Krieg zwischen den Konfessionen» der Schiiten und Sunniten, sagte er am Donnerstag in Ankara. Zugleich kündigte Erdogan die Entsendung von Hilfsgütern für Turkmenen im Irak an.

Erdogan betonte in der live vom Fernsehen übertragenen Medienkonferenz vor einer Reise nach Österreich und Frankreich, kein Muslim dürfe einen anderen im Namen Gottes töten. Seine Regierung bemühe sich weiter um die Freilassung von rund 80 Türken, die vergangene Woche von ISIS-Kämpfern im Norden des Irak entführt worden waren. Berichte über die Entführung weiterer 15 Türken im Irak dementierte er.

(ig/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von einer Leserin oder einem Leser kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Washington - Die Dschihadisten im Irak haben nach Angaben der US-Regierung die ... mehr lesen 1
Die Islamistengruppe ISIS habe den Komplex Al-Muthanna besetzt, erklärte Jen Psaki.(Archivbild)
Barack Obama will den Irak im Kampf gegen die ISIS unterstützen.
Washington - Die USA ist bereit, dem Irak im Kampf gegen den Vormarsch der Terrormiliz Islamischer Staat im Irak und in Syrien (ISIS) beizustehen. Das sagte US-Vizepräsident Joe Biden am ... mehr lesen
Kirkuk - Die Dschihadistengruppe ISIS ... mehr lesen 1
Mehrere Soldaten sind offenbar bei den Kämpfen getötet oder verletzt worden.(Symbolbild)
Der...
Irak ist immer ein Pulverfass gewesen, das spätestens mit dem arabischen Frühling explodiert wäre. Es kann auf Dauer nicht gut gehen, wenn eine Minderheit der Bevölkerung über die Bevölkerungsmehrheit herrscht. Weder konnte es auf Dauer gut gehen, dass unter Assad die Alawiten über die Sunniten herrschen, noch wäre auf Dauer die Herrschaft der Sunniten über die schiitische Bevölkerungsmehrheit wie unter Saddam gut gegangen. Gerade angesichts des Spannungsverhälrnisses zwischen den sunnitischen Golfstaaten einerseits und dem schiitischen Iran wären so oder so beide Länder schon aufgrund ihrer Bevölkerungsstruktur über kurz oder lang explodiert, auch ohne jede kurzsichtige Intervention des Westens. Im Irak zeigt sich jetzt jedoch auch, dass es auch nicht gut geht, wenn eine Bevölkerungsmehrheit sich rücksichtslos über ein grosse Minderheit hinweg setzt. Maliki hätte viel stärker auf die Sunniten zugehen müssen.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
«Unsere Streitkräfte haben 460 Leute evakuiert», sagte ...
Gelungene Flucht  Nahe Falludscha - Hunderten Irakern ist am Freitag die Flucht aus der belagerten Stadt Falludscha gelungen. Es war nach irakischen Angaben die grösste Gruppe, die die seit Tagen umkämpfte Stadt verlassen konnte. Dort leben nach Schätzungen rund 50'000 Menschen. mehr lesen 
Haider al-Abadi sagt der IS den Kampf an.
Unterstützung durch USA  Bagdad - Irakische Soldaten haben unterstützt von US-Luftangriffen mit einer Militäroperation zur Rückeroberung der Stadt Falludscha aus den Händen der Terrormiliz Islamischer ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Do Fr
Zürich 1°C 8°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Basel 2°C 8°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 5°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig Schneeregenschauer wolkig, aber kaum Regen
Bern 0°C 8°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Luzern 2°C 9°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Genf 2°C 10°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 6°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig trüb und nass
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten