Iraks Parlamentspräsident tritt wegen Schuhwurf zurück

publiziert: Dienstag, 23. Dez 2008 / 20:00 Uhr

Bagdad - Der irakische Parlamentspräsident Mahmud al-Maschhadani ist wegen der Kontroverse um den Schuhwurf auf US-Präsident George W. Bush zurückgetreten. Dem Schritt war ein erbitterter Streit vorausgegangen, der das Parlament lahmgelegt hatte.

Der Fernsehreporter hatte US-Präsident George W. Bush während dessen Pressekonferenz mit seinen Schuhen beworfen.
Der Fernsehreporter hatte US-Präsident George W. Bush während dessen Pressekonferenz mit seinen Schuhen beworfen.
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Der sunnitische Politiker al-Maschhadani, der für seine ruppige Art berüchtigt ist, hatte sich in der Vorwoche hinter den Journalisten Muntasser al-Saidi gestellt. Dabei beschimpfte der Parlamentspräsident die irakische Volksvertretung als das «mieseste Parlament der Welt».

Die schiitischen und kurdischen Regierungsparteien forderten in der Folge seinen Rücktritt. Nach tagelangem Tauziehen zwischen Regierung und Opposition gab der umstrittene Politiker nun nach.

Der Fernsehreporter Al-Saidi hatte am 14. Dezember US-Präsident George W. Bush während dessen Abschiedspressekonferenz in Bagdad mit seinen beiden Schuhen beworfen.

Seine ungewöhnliche Protestaktion und die anschliessende Festnahme unter Schlägen und Prügeln löste eine massive Solidarisierungswelle im Irak und in den arabischen Ländern aus, spaltete aber zugleich auch die politische Elite in Bagdad.

«Legitimer Widerstandsakt»

Am 31. Dezember soll der Prozess gegen den Journalisten beginnen, der wegen «Angriff auf ein ausländisches Staatsoberhaupt» angeklagt ist.

Die regierenden Schiiten- und Kurden-Parteien, die ihre Macht dem US-Einmarsch im Jahr 2003 und damit Bush verdanken, verurteilen die Tat und verlangen eine exemplarische Bestrafung Al-Saidis.

Die oppositionellen Sunniten, darunter Al-Madschhadani, und die Anhänger des radikalen Schiiten Muktada al-Sadr sehen in der Aktion des schiitischen Journalisten dagegen einen «legitimen Widerstandsakt».

(smw/sda)

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