Lösung für den Konflik

Iran beteiligt sich an Syrien-Gesprächen

publiziert: Mittwoch, 28. Okt 2015 / 18:10 Uhr
Mohammed Dschawad Sarif trifft in Wien seine Kollegen aus den USA, Russland, Saudi-Arabien und der Türkei.
Mohammed Dschawad Sarif trifft in Wien seine Kollegen aus den USA, Russland, Saudi-Arabien und der Türkei.

Moskau - Der Iran beteiligt sich erstmals an internationalen Gesprächen über den Syrien-Krieg. Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif trifft am Freitag in Wien seine Kollegen aus den USA, Russland, Saudi-Arabien und der Türkei.

6 Meldungen im Zusammenhang
Dies erklärte Teheran am Mittwoch. Sarif sei zu dem Treffen in der österreichischen Hauptstadt eingeladen worden und werde daran teilnehmen, sagte eine Sprecherin des iranischen Aussenministeriums im Staatsfernsehen. Damit beraten erstmals alle entscheidenden Akteure gemeinsam über eine Lösung für den Konflikt in Syrien. Die Einbindung des Syrien-Verbündeten Iran erfolgte auf Drängen Russlands.

Der Krisengipfel in Wien folgt auf Vierergespräche am vergangenen Freitag, an denen Russlands Aussenminister Sergej Lawrow, US-Aussenminister John Kerry, der türkische Ressortchef Feridun Sinirlioglu und Saudi-Arabiens Aussenminister Adel al-Dschubeir teilgenommen hatten. Das Treffen war ohne greifbares Ergebnis zu Ende gegangen.

Am Donnerstagabend wollten die vier Minister erneut in Wien zusammenkommen. Am Freitag soll dann in grösserer Runde über eine Beendigung des Bürgerkriegs in Syrien gesprochen werden, dem in den vergangenen viereinhalb Jahren mehr als 250'000 Menschen zum Opfern gefallen sind.

Beteiligung des Iraks noch offen

Den Gesprächen am Freitag wollen sich auch die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini, der deutsche Aussenminister Frank-Walter Steinmeier, Frankreichs Aussenminister Laurent Fabius und die Aussenminister aus Ägypten und dem Libanon anschliessen. Die Beteiligung des Iraks wurde noch nicht bestätigt.

Die USA und Irans sunnitischer Rivale Saudi-Arabien hatten sich lange gegen eine Beteiligung Teherans an den internationalen Bemühungen um ein Ende des syrischen Bürgerkriegs gesperrt. Auch bei den Syrien-Konferenzen in Genf 2012 und 2014 sass kein Vertreter des schiitischen Staates mit am Tisch. Russland fordert schon seit langem, den Iran in die Verhandlungen einzubeziehen. Am Dienstag vollzogen die USA dann eine Kehrtwende und zeigten sich offen für eine Beteiligung Teherans.

USA erwägen Bodentruppeneinsatz

Die USA stehen offenbar vor einem Kurswechsel im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien und im Irak. Verteidigungsminister Ashton Carter sprach in einer Anhörung im Streitkräfteausschuss des Senats von einer grundsätzlichen Bereitschaft zu begrenzten bewaffneten Einsätzen am Boden.

Die USA würden nicht davor zurückschrecken, Verbündete bei Attacken gegen den IS zu unterstützen oder solche Einsätze selbst auszuführen, sagte Carter - «ob durch Angriffe aus der Luft oder direkte Handlungen am Boden».

US-Regierungsvertreter liessen durchblicken, dass in begrenztem Ausmass Spezialeinheiten und Helikopter zum Einsatz kommen könnten. Solche Überlegungen befänden sich in der Planungsphase. Es gehe wohl nicht um eine breit angelegte Entsendung von Bodentruppen, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Regierungsvertreter.

Die US-Streitkräfte fliegen derzeit an der Spitze einer Koalition Luftangriffe gegen die IS-Terrormiliz. Der Einsatz von Bodentruppen stand bislang nicht zur Debatte und wurde von US-Präsident Barack Obama auch abgelehnt.

 

(nir/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
New York - Die USA dringen auf rasche Fortschritte in den internationalen ... mehr lesen
Ein möglicher Ort für neue Syrien-Gespräche sei New York.
Präsident Barack Obama habe einer Verlegung genehmigt.
Washington - Die USA ändern ihren bisherigen Kurs im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und entsenden Bodentruppen. In den kommenden Tagen werde eine kleine Zahl bewaffneter ... mehr lesen
Ashton Carter zeigte sich nun auch zu begrenzten bewaffneten Einsätzen am Boden bereit. (Archivbild)
Damaskus/Washington - Im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien und im Irak haben die USA einen möglichen Kurswechsel angedeutet. Grundsätzlich zeigte sich ... mehr lesen
Ankara - Die türkische Regierung hat ihre Kampagne gegen Extremisten ... mehr lesen
Weitere Artikel im Zusammenhang
John Kerry befindet sich derzeit auf einer Tour durch Europa und den Mittleren Osten, um zu versuchen, die explosive Situation in Israel und den Palästinensergebieten zu beruhigen. (Archivbild)
Riad - Saudi-Arabiens König Salman und US-Aussenminister John Kerry haben nach Gesprächen eine «Mobilisierung» der Diplomatie gefordert, um einen Ausweg aus dem blutigen ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
KI wird in Zukunft gross im Militär eingesetzt werden.
KI wird in Zukunft gross im Militär eingesetzt ...
Forscher aus den USA haben GPT-4 in einem Kriegsspiel zur Planung von Gefechten eingesetzt. Dabei schnitt das Modell besser ab als bisher veröffentlichte militärische Künstliche Intelligenzen. Das berichtet heise.de. mehr lesen 
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen  
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test des US-Militärs mit KI-gesteuerten Drohnen sollen ... mehr lesen
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde überrascht.
Das neue Material kann nicht nur den Aufprall von Basaltpartikeln und grösseren Aluminiumsplittern absorbieren, sondern diese Geschosse auch nach dem Aufprall konservieren. (Symbolbild)
SynBio-Material TSAM besteht aus Proteinen  Ein Team aus Kent unter der Leitung der Professoren Ben Goult und Jen Hiscock hat ein bahnbrechendes neues stossdämpfendes Material entwickelt und ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 3°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 3°C 10°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen starker Schneeregen
Bern 0°C 8°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 8°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 2°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten