Iran will Atomforschung wieder aufnehmen

publiziert: Montag, 9. Jan 2006 / 18:37 Uhr / aktualisiert: Montag, 9. Jan 2006 / 19:40 Uhr

Teheran - Iran macht ernst: Unbeirrt aller Warnungen wollte das Land noch heute seine Atomforschung wieder aufzunehmen.

Iran wird wohl wieder Labortests durchführen. (Archivbild)
Iran wird wohl wieder Labortests durchführen. (Archivbild)
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Die Gepräche mit Russland wurden vertagt. Die IAEA zeigte sich besorgt.

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Mohamed El Baradei, forderte von Iran eine schnelle Klarstellung über seine Absichten. «Ich bin mit der Geduld am Ende, die internationale Gemeinschaft ist mit der Geduld am Ende», sagte er gegenüber der britischen Tageszeitung «The Independent».

Zunächst blieb unklar, ob das Land mit seinem Forschungsprogramm auch wieder mit der Anreicherung von Uran beginnen will. Hoch angereichertes Uran wird zum Bau von Atombomben gebraucht. Die Forschung würde unter Aufsicht der IAEA beginnen, sagte iranische Regierungssprecher Gholam Hossein Elham in Teheran lediglich.

Anrufung des UNO-Sicherheitsrats möglich

Sollte es sich bei der angekündigten Wiederaufnahme der Atomforschung tatsächlich um die Uran-Anreicherung handeln, wäre für den Westen eine rote Linie überschritten. Dann wäre die Anrufung des UNO-Sicherheitsrats wahrscheinlich. Dieser könnte Sanktionen gegen Iran erlassen.

Österreichs Kanzler Wolfgang Schüssel, amtierender Vorsitzender der EU-Staats- und Regierungschef, sagte vor Journalisten, Sanktionen würden nur als letztes Mittel in Frage kommen.

Am vergangenen Dienstag hatte Iran in einem Brief an die IAEA die Wiederaufnahme der Forschung angekündigt. Teheran hatte geschrieben, es handle sich dabei um Aktivitäten, die vor zwei Jahren eingestellt worden seien. Fakt ist: Im Oktober 2003 hatte das Land die Vorbereitungen zur Anreicherung von Uran eingestellt.

Vertagte Gespräche mit Russland

Irans Atomgespräche mit Russland wurden am Sonntag vertagt, wie der Sprecher des iranischen Sicherheitsrats, Hossein Entesami, mitteilte.

Bei den Gesprächen geht es um den von der EU unterstützten russischen Vorschlag, die von Iran gewünschte Uran-Anreicherung auf russischem Boden vorzunehmen. Die iranische Führung hatte sich bereit erklärt, das Angebot anzunehmen, aber darauf beharrt, zusätzlich im Iran selbst Uran anzureichern.

Deutschland, Grossbritannien und Frankreich versuchen Iran unter anderem mit wirtschaftlichen Anreizen zum Verzicht auf jegliche militärisch nutzbaren Komponenten seines Atomprogramms zu bewegen. Iran besteht auf die Beherrschung des ganzen Brennstoffkreislaufs, der die Möglichkeit einer militärischen Nutzung einschlösse.

(smw/sda)

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