Iran wirft Ausländern Anstachelung zu Unruhen vor

publiziert: Montag, 4. Jan 2010 / 14:25 Uhr / aktualisiert: Montag, 4. Jan 2010 / 16:26 Uhr

Teheran/Paris - Bei den Unruhen im Iran sind nach Regierungsangaben auch Ausländer festgenommen worden. Geheimdienstminister Heidar Moslehi warf ihnen im staatlichen Fernsehen vor, einen psychologischen Krieg zu führen. Angaben zur Anzahl oder zur Nationalität machte er nicht.

Heidar Moslehi äusserte sich nicht zur Nationalität der Ausländer.
Heidar Moslehi äusserte sich nicht zur Nationalität der Ausländer.
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Bei den Unruhen während des schiitischen Aschura-Festes am 27. Dezember waren acht Menschen ums Leben gekommen, darunter ein Neffe von Oppositionsführer Mir Hussein Mussawi. «Unter den Festgenommenen am Aschura-Tag waren mehrere Ausländer», sagte Minister Moslehi.

Journalisten verhaftet

Die Verdächtigen seien zwei Tage vor Aschura in den Iran gereist. Ihre Fotoapparate und sonstige Ausrüstung seien beschlagnahmt worden. Bekannt ist, dass ein syrischer Journalist eines Fernsehsenders aus Dubai festgenommen wurde; er sitzt im Teheraner Ewin-Gefängnis in Haft. Die regierungsnahe Website Radschanews berichtete, auch ein Brite sei inhaftiert worden.

Die Regierung von Präsident Mahmud Ahmadinedschad hatte wiederholt dem westlichen Ausland, insbesondere den USA, Israel und Grossbritannien, vorgeworfen, die Proteste angestiftet zu haben.

500 Festnahmen

Bei den Demonstrationen nahm die Polizei nach eigenen Angaben allein in Teheran etwa 500 Demonstranten fest. Nicht mitgezählt wurden dabei Festnahmen durch andere Sicherheitskräfte wie die Bassidsch-Miliz oder den Geheimdienst. Nach Angaben der Opposition wurden überdies in anderen Landesteilen hunderte Regierungskritiker festgenommen.

Hintergrund der Auseinandersetzung ist der Vorwurf der Fälschung bei der Präsidentenwahl im Juni, dem die schwersten Unruhen im Iran seit der Islamischen Revolution 1979 folgten.

Sechs Monate später bleibt die Lage explosiv. Die Regierung hat zuletzt mindestens 40 Reformer festnehmen lassen, darunter vier Berater des Oppositionsführers Mir Hussein Mussawi.

 

(fest/sda)

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