Iranische Parlamentarier wollen Protest verschärfen

publiziert: Freitag, 16. Jan 2004 / 18:32 Uhr

Teheran - Die Krise in Iran um den Wahl-Ausschluss von 80 reformorientierten Parlamentariern hat sich weiter verschärft.

Dem iranischen Präsidenten Mohammed Chatami präsentiert sich eine delikate Situation.
Dem iranischen Präsidenten Mohammed Chatami präsentiert sich eine delikate Situation.
Der Vizesprecher des Parlaments, Mohammed Resa Chatami, kündigte an, die Abgeordneten würden ab Samstag ihren Sitzstreik mit einem Prostest-Fasten tagsüber begleiten. Ihre Aktion werde so lange fortgesetzt, bis den Worten auch Taten folgten, sagte der Bruder von Präsident Mohammed Chatami.

Zuvor hatte der konservative Geistliche Ajatollah Emami Kaschani gesagt, die Parlamentarier dürften doch für die Wahlen kandidieren. Eine entsprechende Anweisung des obersten Führers Ajatollah Ali Chamenei an den Wächterrat, der sie ausgeschlossen hatte, werde befolgt.

Kaschani betonte gleichzeitig, Bewerber um einen Sitz im Parlament müssten dem Islam, dem islamischen System und der islamischen Führerschaft verpflichtet sein.

Der reformorientierte Abgeordnete Hamid Kahram sagte dem Nachrichtendienst ILNA, er und seine Kollegen seien vom Volk aufgefordert worden, ihren Protest fortzusetzen, bis politische Freiheit als Grundlage für demokratische Entwicklungen festgeschrieben sei.

Der Wächterrat, ein von konservativen Geistlichen dominiertes Kontrollgremium des Parlaments, hatte insgesamt über 3500 Iranern die Qualifikation abgesprochen, Abgeordnete zu werden. Die Parlamentswahlen finden im Februar statt.

(rp/sda)

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