Iranische Regierung gratuliert verspätet zu Friedensnobelpreis
Teheran - Die reform-orientierte Regierung Irans hat der Bürgerrechtlerin Schirin Ebadi mit Verspätung zum Friedensnobelpreis gratuliert. Der Preis sei eine Ehre für die iranischen Frauen, sagte ein Regierungssprecher.
Die staatlichen Sender, die von konservativen Kreisen kontrolliert werden, hatten ebenfalls Stunden gebraucht, bis sie über die Ehrung kommentarlos berichteten.
Konservative Kreise im Iran hatten verärgert auf die Entscheidung des Nobelpreiskomitees reagiert. Der Preis werde benutzt, um politische Ziele zu verfolgen, sagte der Herausgeber der erz-konservativen Zeitung Resalat. Europa wolle in Menschenrechtsfragen mehr Druck auf den Iran ausüben.
Während Parlament und Regierung im Iran von Reformkräften dominiert sind, die sich für eine demokratische Entwicklung des Landes einsetzen, sind Präsidentschaft und Justiz in den Händen von konservativen Geistlichen.
(rr/sda)