Iranisches AKW Buscher erreicht Vollbetrieb
Moskau/Jerusalem - Das iranische Atomkraftwerk Buschehr verfügt nach russischen Angaben jetzt über seine maximale Leistungsfähigkeit. Der erste Reaktorblock des AKW habe am «100 Prozent seiner Kapazität» erreicht, teilte die NIAEP, eine Filiale des Erbauers Atomstroyexport, am Freitag in Moskau mit.
Der Bau war vor der iranischen Revolution im Jahr 1979 von Deutschland unterstützt worden. Seit dem Jahr 1995 setzte Russland die Arbeiten fort und liefert auch den notwendigen Brennstoff.
Mehrere westliche Regierungen verdächtigen den Iran, unter dem Vorwand eines zivilen Atomprogramms heimlich an einer Atombombe zu arbeiten. Teheran weist dies zurück.
Kritischer IAEA-Bericht
Am Donnerstag hatte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) einen kritischen Bericht zum Iran veröffentlicht. Darin bezichtigte die IAEA den Iran, in Partschin Massnahmen getroffen zu haben, die künftige Kontrollen «erheblich behindern» würden.
Die UNO-Behörde verdächtigt Teheran, in der Militäranlage Sprengstofftests vorgenommen zu haben, die dem Atomprogramm dienen könnten. Westliche Staaten hatten vor Monaten unter Berufung auf Satellitenbilder von Säuberungsarbeiten in dem Lager bei Teheran berichtet.
Der Iran wies die Vorwürfe der IAEA als politisch motiviert zurück. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung während des Treffens der Blockfreien Staaten in Teheran zeige dies deutlich, hatte der Abgeordnete Kasem Dschalali am Freitag der Nachrichtenagentur Isna erklärt.
Israel sieht sich bestätigt
Israel sieht dagegen seine Befürchtungen durch den IAEA-Bericht bestätigt. «Der Bericht bestätigt, was Ministerpräsident Benjamin Netanjahu seit Jahren sagt: dass das iranische Atomprogramm darauf ausgerichtet ist, eine Atomwaffe zu bauen», sagte am Freitag ein israelischer Regierungsvertreter, der namentlich nicht genannt werden wollte.
Die israelische Regierung droht dem Iran seit Längerem mit einem gegen dessen Atomprogramm gerichteten Militärschlag. Die UNO hat den Iran wegen des Atomprogramm bereits vor Jahren mit Sanktionen belegt: mit Reiseverboten für Atomwissenschaftler oder mit der Blockierung von Konten. Der Westen hat zusätzliche Sanktionen beschlossen, die sich unter anderem gegen die Ölindustrie des Irans und den Finanzsektor richten. Frankreich forderte nach Veröffentlichung des IAEA-Berichts, die Sanktionen noch zu verschärfen.
(bert/sda)
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