Irischer Kardinal entschuldigt sich

publiziert: Mittwoch, 17. Mrz 2010 / 13:32 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 17. Mrz 2010 / 15:55 Uhr
Der irische Kardinal Sean Brady entschuldigt sich  für die Vertuschung.
Der irische Kardinal Sean Brady entschuldigt sich für die Vertuschung.

London/Dublin - Das Oberhaupt der katholischen Kirche in Irland, Kardinal Sean Brady, hat sich wegen der Vertuschung von Kindesmissbrauch bei den Opfern entschuldigt. Gleichzeitig deutete er an, über seine Zukunft «nachzudenken».

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Ihm war vorgeworfen worden, die Taten eines pädophilen Priesters in den 70er Jahren nicht der Polizei gemeldet zu haben. Danach wurden Rücktrittsforderungen immer lauter, die Brady jedoch zurückgewiesen hatte.

«Ich will mich bei allen, die von jedem Versagen meinerseits verletzt wurden, aus ganzem Herzen entschuldigen», sagte Brady bei einer Messe in Armagh. «Wenn ich zurückschaue, schäme ich mich, dass ich nicht immer die Werte, an die ich glaube, hochgehalten habe.»

Brady war stark unter Druck geraten, nachdem Opferverbände seinen Rücktritt gefordert hatten. «Ich werde darüber nachdenken, was ich von denen, die von Missbrauch verletzt wurden, gehört habe.»

Missbrauchte Kinder mussten Schweigegelübde ablegen

In den 70er Jahren war Brady als Priester dabei, als zwei vom Geistlichen Brendan Smyth missbrauchte Kinder in der Diözese Kilmore dazu gebracht wurden, ein Schweigegelübde abzulegen. Smyth wurde in den 90er Jahren wegen des Missbrauchs von 20 Kindern in einem Zeitraum von 40 Jahren verurteilt. Er starb 1997 im Gefängnis.

Bei einer Audienz mit irischen Pilgern im Vatikan, teilte der Papst mit, er werde am Freitag seinen mit Spannung erwarteten Hirtenbrief zu den Missbrauchsfällen in Irland unterzeichnen. Er habe den Brief über die «schmerzvolle Situation» bereits verfasst, sagte Benedikt XVI. weiter.

Der Brief sei «Zeichen meiner tiefen Besorgnis» über die Fälle sexuellen Missbrauchs, die die katholischen Kirche in Irland «schwer erschüttert» hätten.

Ob sich der Hirtenbrief auch auf den sexuellen Missbrauch durch katholische Geistliche in Deutschland und anderen Ländern bezieht, sagte Benedikt XVI. nicht.

(zel/sda)

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