Israel: Sechs Tote bei Razzien

Im Flüchtlingslager El Buredsch im Gazastreifen wollte die israelische Armee nach eigenen Angaben einen gesuchten Führer der radikalen Organisation Islamischer Dschihad festnehmen. Es kam zu einem heftigen Feuergefecht, in dessen Verlauf der Gesuchte und ein Mitglied der radikalen Hamas-Organisation getötet wurden.

Ein örtliches Spital teilte zudem mit, ein dreijähriges Mädchen habe in einem Nachbarhaus vor Angst hyperventiliert und sei erstickt.

In Hebron im Westjordanland wurden nach Angaben der israelischen Armee zwei bewaffnete Palästinenser getötet; ein dritter wurde verwundet. Sie seien Mitglieder des Islamischen Dschihad gewesen, teilte die Armee mit.

Nabil Abu Rudeineh, Sicherheitsberater von Palästinenserpräsident Jassir Arafat, sprach von einem "neuen Massaker" der israelischen Armee. "Die Eskalation zielt darauf ab, die palästinensischen Bemühungen um eine Waffenruhe zu torpedieren, noch bevor diese begonnen hat", meinte Rudeineh in Ramallah.

Zuvor gaben 27 Piloten der israelischen Luftwaffe bekannt, dass sie den Dienst in den Palästinensergebieten verweigern: "Wir weigern uns, weiter unschuldigen Zivilisten etwas anzutun."

Es ist das erste Mal, dass sich in der Luftwaffe, der Elitetruppe der Armee, eine Gruppe von Dienstverweigerern gebildet hat. Armeechef Mosche Jaalon drohte den Piloten mit Strafen.

(fest/sda)