Arabische Welt vorsichtig zuversichtlich
Israel: «Washington begreift die Wirklichkeit nicht»
publiziert: Freitag, 20. Mai 2011 / 14:31 Uhr

Washington - US-Präsident Barack Obama trifft mit seinem Vorschlag für eine Nahost-Friedenslösung in den Grenzen von 1967 auf Zustimmung in der arabischen Welt, aber auf harsche Ablehnung in Israel. Obama wird das Thema heute Freitag persönlich mit Israels Premier Netanjahu erörtern.

8 Meldungen im Zusammenhang
Im Vorfeld des Treffens wies der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den Vorstoss mit dem Argument zurück, er mache sein Land verteidigungsunfähig. Die Lebensfähigkeit eines Palästinenser-Staates könne es nicht auf Kosten von Israels Existenz geben, erklärte der Regierungschef vor seinem Abflug nach Washington. Netanjahu habe deshalb so hart reagiert, weil ihn die Rede Obamas enttäuscht habe, sagte ein israelischer Regierungsvertreter.

«Es besteht der Eindruck, dass Washington die Wirklichkeit nicht begreift und nicht versteht, womit wir es zu tun haben.» Die oppositionellen Republikaner warfen Obama vor, die besonderen Beziehungen der USA zu Israel aufs Spiel zu setzen und den jüdischen Staat verteidigungsunfähig zu machen.

Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas begrüsste zwar den Vorschlag, schwieg aber zu Obamas Warnung, sich nicht im Alleingang um die Anerkennung eines eigenen Staates durch die UNO-Vollversammlung zu bemühen.

Kein Friedensplan

Arabische Vertreter wie der ägyptische UNO-Botschafter bemängelten trotz ihrer grundsätzlichen Zustimmung, dass Obama keine konkreten Vorschläge für eine Wiederaufnahme der seit Jahren festgefahrenen Friedensgespräche gemacht habe.

Er sei enttäuscht, dass Obama keinen formellen Friedensplan vorgelegt habe, sagte Botschafter Maged Abdelasis. «Da hätten wir vom Präsidenten mehr erwartet».

Positiv sei dagegen, dass Obama eine Lösung in den Grenzen von 1967 vorgeschlagen habe. Diesem Urteil schlossen sich der jordanische Aussenminister Nasser Dschadwdeh sowie die EU-Aussenbeauftragte Catherine Ashton an.

(bert/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von 7 Leserinnen und Lesern kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
CNN-News US-Präsident Barack Obama hat ... mehr lesen 4
Netanjahu widersprach dem US-Präsidenten vor laufender Kamera. (Archivbild)
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.
Washington/Tel Aviv - Israels ... mehr lesen
Brüssel - Nach der Warnung von ... mehr lesen
Der schwedische Aussenminister Carl Bildt: «Es ist jetzt die Zeit, sich zu bewegen».
US-Präsident Barack Obama.
Washington - US-Präsident Barack ... mehr lesen
Washington - Dicke Luft beim ... mehr lesen
«Hier und da» Differenzen: Barack Obama und Benjamin Netanjahu.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Barack Obama.
Washington - US-Präsident Barack ... mehr lesen
Washington - Zwei Jahre nach seiner Rede an die Muslime wendet sich US-Präsident Barack Obama erneut an sie, dieses Mal zur Unterstützung der Demokratiebewegung. In der Grundsatzrede will Obama auch grosszügige Wirtschaftshilfe in Aussicht stellen. mehr lesen  2
Was hat
Sie haben natürlich Recht, die Hamas war schon immer eine Terrororganisation, mein Satz war da etwas falsch formuliert.

Richtig, der Hamas ist egal, wer in der Knesset sitzt, denen ist eigentlich alles egal, die wollen einfach die Vernichtung Israels Punkt.
Aber auch die Hamas weiss um die Macht des Volkes. Die arabische Revolution (eigentlich finde ich diesen Ausdruck blöd) kann auch locker die Palästinenserbevölkerung erfassen.
Deshalb wohl dieser "Zusammenschluss" von Hamas und Fatah. Ob das überhaupt halten kann, werden wir sehen.

Ich glaube nicht mehr an einen Frieden im Nahostkonflikt. Das Projekt Israel im Nahen Osten darf man wohl als gescheitert ansehen. Daran sind im Ganzen gesehen auf jeden Fall nicht die Israeli Schuld.
Mit einer Terrororganisation als "Regierung" eines Paläsina lässt sich kein Frieden machen. Mit dem Regierungssystem von Israel auch nicht. Die Ultraorthodoxen Fanatikersiedler Israels sind genauso Abschaum wie die Terroristen und Selbstmordattentäter.

Meine Überzeugung mittlerweile ist, dass wir es noch erleben werden, dass der Westen in diesem Nahostkonflikt militärisch eingreifen wird, das scheint mir jetzt schon absehbar.
Ob es direkt passiert oder indirekt (z.B. bei einem Angriff auf Israel durch Iran) wird sich zeigen.

Aber es wird wohl kein US-Präsident mehr Illusionen haben, den Frieden vermitteln zu können und von der EU kann man ja in dieser Frage eh nichts erwarten ausser leerem Geschwafel.
Rational
Midas. Danke für den Post. Ihre Ansichten decken sich grösstenteils mit meinen.
Was ich aber aus leidvoller Erfahrung nicht vergessen werde, ist der ideologische Faktor des Islam, den Sie nicht wahrnehmen. Dabei erinnere ich mich noch, wie eine Feier von Aleviten in der Türkei zu einem Massaker wurde. Das Hotel, in dem die Aleviten feierten wurde angezündet. Unter dem Gegröll des Mobs verbrannten über 40 Menschen.
Sie wurden ermordet, weil sie keine echten Moslems seien.

Ein Mitglied des palästinensischen Parlaments hat am 11. Mai von sich gegeben, dass die Araber die Ehre hätten, von Allah den Auftrag zur Auslöschung des jüdischen Volkes erhalten zu haben. Nicht nur Israels, sondern aller Juden.
http://www.israelnationalnews.com/News/News.aspx/144283a

Die PA wird ja von den Medien gerne als "gemässigt" hingestellt.

Wenn Israel rational denkende Gegner hätte, die an Frieden interessiert wären, hätten wir diesen Frieden schon lange.
Leider wird diese irrationale gewalttätige Ideologie den kleinen Kindern schon eingebleut. So lange sich das nicht ändert, ist für die nächsten Generationen keine Besserung in Sicht.
Bereinigen
Bei der Anerkennung Israels sind wir uns alle einig.

Terror hat auch in der arabischen Bevölkerung keinen richtigen Rückhalt. Wenn es Alternativen und Fortschritte gibt, verliert Hamas auch die Unterstützung. Die Hamas ist die Wahl der Verzweifelten. Die Hauptschuld trifft Terroristen. Aber haben Sie sich schon mal gefragt warum die Hamas denn überhaupt so einen Zulauf hat? Verzweiflung.

Trotzdem können Sie Israel nicht gänzlich schuldfrei stellen. Das ist nicht recht und einfach billig. Das ist ja genau das Problem. Diese Blindheit und Sturheit auf beiden Seiten. Ich mag Israel und hege Bewunderung für das Land. Aber trotzdem, ich habe einfach Mühe mit einer Einstellung die Israel immer zu 100,00 % im Recht und Tadelfrei sieht und nicht einmal zu der kleinsten Kritik fähig ist. Dies entspricht auch nicht der Realität im Land. Es gibt durchaus eine sehr grosse Anzahl in der eigenen Bevölkerung, die sich mit ihrer Regierung und deren Aktionen sehr kritisch auseinandersetzt.

Ob die Grenzen von 67 richtig wären, wage ich auch zu bezweifeln. Es wäre sehr einfach Israel von den Golan Höhen zu beschiessen. Das wäre ein echtes Sicherheitsproblem und die Sicherheit muss gewahrt werden. Zumindest müsste aber der schleichende Landklau der letzten Jahre bereinigt werden und der laufende Landklau gestoppt werden.

Der erste Schritt jedoch, da gebe ich Ihnen absolut recht, muss die Anerkennung Israels durch alle arabischen Staaten sein.
Hat was
JB, Ihr Satz, dass Hamas und die PA erst mal das Existenzrecht Israels anerkennen müssen. Das ist nicht nur für mich Grundvoraussetzung von Verhandlungen. Sie irren in Bezug auf die Hamas JB. Das war schon von Beginn weg eine Terrororganisation. So wie ihre Schutzherren, die Moslembruderschaft.

Sie irren auch, wenn Sie schreiben, dass die USA die Unterstüzung Israels in Frage stellten. Nicht mal Hussein Obama tut das. Seine Aussage bezüglich der 1967er Linie wurde in den USA heftig angegriffen. Jeder, der ein wenig von militärischen Notwendigkeiten versteht, weiss, wieso.

Das zu erkennen wär aber wohl zu viel verlangt, vom Anwalt aus dem extrem linken Millieu Chicagos.

Welche Regierung in Israel gerade am Ruder ist, macht übrigens für Hamas und Konsorten keinen Unterschied. Die Hamas hat in ihrer Satzung als Ziel die Vernichtung der Juden.
Vielleicht...
sollte sich Israel mal überlegen, warum Ihnen imm mehr "Geisterfahrer" entgegenkommen und wer mit der Wirklichkeit eventuell bald nicht mehr mithält.
Panta rhei
unsere lieben Amerikaner haben neue Freunde gefunden - und die versprechen viel lohnender zu sein als Israel. Amerika zeigt ihnen wie ernst sie die Sache nehmen. Solange Israel Brückenkopf-funktion hatte, konnte es machen was es wollte, hatte Narrenfreiheit. Und niemand hat gesehen, daß die Erzfeinde Israels sogar mit dessen Hilfe nun langsam aber sicher zu Freunden Amerikas mutieren. Israel ist damit überflüssig geworden. Was für ein miserables Ende
Es wirft aber auch ein Schlaglicht auf den Charakter des großen Bruders.
Wir können drauf warten, daß nun einige Dinge ans Licht kommen, die Amerika gar nicht gefallen werden. Daraufhin wird Israel die Unterstützung Amerikas aufgekündigt. Wer hätte so etwas denken mögen.....
Alles fließt
Was ich schon lange provezeihte
ist nun eingetreten.

Die USA fängt an, die uneingeschränkte zum Teil blinde Unterstützung für Israel aufzugeben, weil sie einsieht, dass ohne massiv erhöhten Druck auch in Jahrzehnten nichts passieren wird ausser das übliche hin und her.

Israel ist daran leider selber Schuld. Netanjahu wird als der Premier in die Geschichte eingehen, der Israel komplett isoliert hat.
Und dabei spielt es keine Rolle, ob dies gerechtfertigt ist oder nicht.
Bibi hat versagt, komplett.

Leider wird Israel, bzw. seine Regierung wie immer jetzt nochmals komplett auf Trotz und Stur stellen. Zu etwas anderes ist diese Regierung nicht fähig, denn die Ultrakonservativen Parasiten in der Koalition sind jederzeit bereit und fähig Netanjahu zu stürzen.

Aber das Tragische an allem ist, dass selbst wenn Israel die Grenzen vor dem Krieg 1967 akzeptieren würde, es trotzdem nicht sofort Frieden geben würde.
Dafür ist die Hamas mittlerweile zu sehr zur Terroristenorganisation abgedriftet und vor allem legitimiert worden durch die unsäglichen Wahlen, die Israel vom Oberdepp Bush aufgezwungen wurden.

Es wurde einfach zu viel falsch gemacht.

Meine Hoffnung: Sollte Israel endlich mal aus seiner Opferrolle und Sturheit ausbrechen können und die Hamas und Fatah tatsächlich ein gemeinsames Handeln finden ohne das Existenzrecht Israels anzuzweifeln, aber anzuerkennen, dann könnte es klappen, auch wenn es noch viel Blutvergiessen geben wird in der Zwischenzeit.

Obama ist ein Visionär, das beweist er hier wieder mal.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Benjamin Netanjahu macht einen weiteren Schritt Richtung Frieden.
Benjamin Netanjahu macht einen weiteren Schritt Richtung ...
Positive Elemente für Friedensinitiative  Jerusalem - Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich zu neuen Verhandlungen über einen Friedensplan arabischer Staaten bereit erklärt. Netanjahu sagte am Montagabend in Jerusalem, die Friedensinitiative von 2002 enthalte positive Elemente. mehr lesen 
Israel  Jerusalem - Der rechts-nationalistische Politiker Avigdor Lieberman ist im Parlament als Israels neuer Verteidigungsminister vereidigt worden. 55 von 120 Abgeordneten stimmten für die Ernennung und 43 dagegen. Lieberman und seine Partei fordern die Deportation aller Araber. mehr lesen  
Andreas Kyriacou Die Klage des türkischen Möchtegern-Alleinherrschers Recep Erdogan gegen den Deutschen Satiriker Jan Böhmermann ... mehr lesen   2
Recep Tayyp Erdogan: Liefert Anstoss, Strafgesetzbücher zu entschlacken.
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 4°C 11°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 5°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 2°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 4°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen starker Schneeregen
Luzern 6°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Genf 8°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 12°C 18°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wechselnd bewölkt
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten