Israel greift Flüchlingslager an: 17 Tote

Nach israelischer Darstellung handelt es sich bei den Toten zumeist um palästinensische Kämpfer, die bei Feuergefechten und Helikopterangriffen starben. Von palästinensischer Seite hiess es hingegen, die meisten Toten seien unbeteiligte Zivilisten.

Die Armee begann damit, Gebäude im Grenzbereich zu Ägypten zu zerstören. Israel will dort Hunderte von Häusern einebnen und damit die Pufferzone zu Ägypten ausweiten, nachdem dort in der vergangenen Woche fünf Soldaten bei einem Angriff getötet worden waren.

Wie Augenzeugen erzählten, drangen mindestens 15 israelische Panzer und Truppentransporter kurz nach Mitternacht in das Lager ein. Dabei seien sie aus der Luft von Kampfhelikoptern unterstützt worden.

Palästinenser fliehen

Tausende von Palästinensern waren bereits am Montag aus Furcht vor einer grossen Offensive aus ihren Häusern im Grenzgebiet geflohen. Die israelische Militäraktion wurde international scharf kritisiert.

Laut dem israelischen Radio plant die Armee den Bau eines 20 Meter tiefen und 60 bis 80 Meter breiten Grabens entlang der Grenze zu Ägypten, um den Bau von Tunnels zum Waffenschmuggel zu unterbinden.

UNO-Sicherheitsrat berät

Der UNO-Sicherheitsrat wird heute auf Drängen der arabischen Länder über die Zerstörung palästinensischer Wohnhäuser durch Israel beraten.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (ai) erklärte, Israels Politik, die Häuser von Palästinensern zu zerstören, habe ein "beispielloses Niveau" erreicht. Seit dem Beginn der zweiten Intifada im September 2000 seien bereits mehr als 3000 Häuser eingerissen worden.

(fest/sda)