Israel will Hamas-Minister vor Gericht bringen

publiziert: Donnerstag, 29. Jun 2006 / 12:45 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 29. Jun 2006 / 13:05 Uhr

Gaza - Israel hat seine Militäroffensive im Gazastreifen ausgeweitet. In der Nacht nahm die israelische Armee mindestens 8 Minister und 20 Abgeordnete der radikalislamischen Hamas-Bewegung fest.

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Israel will die festgenommenen Minister wegen Beteiligung an Terroraktivitäten vor Gericht bringen. Die Minister und Parlamentarier sollen so rasch wie möglich dem Haftrichter vorgeführt werden, dann solle ein juristisches Verfahren eingeleitet werden. Gegenwärtig würden sie vom israelischen Inlandsgeheimdienst und der Polizei verhört.

Das verlautete aus palästinensischen Sicherheitskreisen. In israelischer Haft befinden sich unter anderem Vize-Regierungschef Nasser el Schaer und Arbeitsminister Mohammed el Barghuti.

Für den Vizepräsidenten des Palästinenserparlaments, den Hamas- Abgeordneten Ahmed Bahar, sind die Festnahmen «ein offener Krieg gegen die Regierung und das Volk, der auf die Zerstörung der Regierung zielt». Er forderte die internationale Gemeinschaft zum Einschreiten auf.

Die radikale Palästinensergruppe «Komitees für den Volkswiderstand» hat sich unterdessen zu der Ermordung eines von ihr entführten 18- jährigen israelischen Siedlers bekannt.

Eliahu Ascheri sei getötet worden, weil Israel «seine Aggression im Gazastreifen» fortsetze, sagte ein Sprecher der Gruppe der Nachrichtenagentur AFP. Die israelische Armee hatte den gewaltsamen Tod des im Westjordanland entführten jüdischen Siedlers bereits bestätigt.

In Ramallah im Westjordanland fand die israelische Armee die Leiche des am Wochenende entführten jüdischen Siedlers. Zuvor hatte die Palästinensergruppe «Komitees für den Volkswiderstand» die Ausweispapiere des 18-Jährigen gezeigt und mit dessen Ermordung gedroht, sollte Israel seine Militäroffensive nicht stoppen.

Kopfschuss

Nach Erkenntnissen des israelischen Militärs wurde der junge Siedler unmittelbar nach seiner Entführung mit einem Schuss in den Kopf getötet und nahe dem Dorf Bitunia bei Ramallah begraben.

Die Volkswiderstand-Komitees drohten erneut mit der Tötung des seit Sonntag entführten israelischen Soldaten, sollte Israel seine Offensive fortsetzen. Das Leben der Geisel liege in der Hand des israelischen Regierungschefs Ehud Olmert und von Verteidigungsminister Amir Perez, sagte der Sprecher.

Israel hatte die Offensive im Gazastreifen in der Nacht zum Mittwoch gestartet, weil Palästinenser auch einen israelischen Soldaten in ihre Gewalt gebracht hatten. Mit der Militäraktion will die Armee den Soldaten befreien.

Vorbereitungstreffen

Gleichzeitig hat der israelische Regierungschef Ehud Olmert ein Vorbereitungstreffen für einen geplanten Gipfel mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas abgesagt.

UNO-Generalsekretär Kofi Annan zeigte sich besorgt über die jüngste Entwicklung. Er habe mit den Regierungen im Nahen Osten telefoniert und sie gebeten, sich zurückzuhalten, sagte Annan am UNO-Sitz in New York.

Wegen der Spannungen im Gaza-Streifen schickt die Europäische Union ihren Nahost-Sondergesandten in die Krisenregion. Der Belgier Marc Otte soll innerhalb weniger Stunde mit den Konfliktparteien in Kontakt treten.

(fest/sda)

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