Israelische Kampfhelikopter fliegen neue Angriffe auf Gaza

Nach palästinensischen Augenzeugenberichten feuerten die Israelis mindestens drei Raketen auf das Hauptquartier der Polizei im Zentrum der Stadt Gaza ab.

Israel hatte mit einer heftigen Vergeltungsaktion gedroht, nachdem Palästinenser am Sonntag erstmals israelisches Gebiet mit so genannten Kassam-Raketen beschossen hatten. Diese wurden von Extremisten im Gazastreifen entwickelt. Im Verteidigungsministerium in Tel Aviv hiess es dazu, man werde "nicht zulassen, dass der Abschuss von Raketen auf Israel zur Routine" werde.

Der frühere israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu kritisierte unterdessen Ministerpräsident Ariel Scharon. Scharon gehe nicht genügend hart gegen palästinensische Extremisten vor. "Wir dürfen nicht warten, bis Raketen in Tel Aviv einschlagen", sagte Netanjahu in einem Fernseh-Interview.

Netanjahu, der wie Scharon Mitglied des rechtsgerichteten Likud-Blocks ist, kündigte weiter an, dass er bei der kommenden Parlamentswahl im November 2003 für den Posten des Ministerpräsidenten kandidieren wird.

Inzwischen hat Terje Roed-Larsen, der UNO-Sondergesandte für den Nahen Osten, die gestrigen israelischen Bombenangriffe auf Gaza verurteilt. Roed-Larsen zeigte sich empört darüber, dass Israel Ziele in der Nähe von Wohnhäusern und Büros der UNO mit schweren Bomben angreift.

In einer israelischen Erklärung hiess es, bei dem gestrigen Angriff seien versehentlich zwei Mitarbeiter der UNESCO durch herumfliegende Fenstersplitter getroffen worden. Bei den Angriffen wurden insgesamt mindestens 37 Menschen verletzt.

(sk/sda)