Israelischer Rückzug aus Bethlehem und Nord-Gaza

Israel hatte am Montagabend mit dem Rückzug aus Bethlehem und der benachbarten Stadt Beit Dschallah sowie aus dem nördlichen Gazastreifen begonnen.

Nach einem Sicherheitstreffen mit palästinensischen Vertretern unter der Vermittlung des US-Sondergesandten Anthony Zinni hatte die Armee zuvor ihren Rückzug aus den zuletzt besetzten autonomen Gebieten angekündigt. Neben Bethlehem sollten laut den Angaben auch Beit Dschallah, Nablus und Dschenin geräumt werden.

Nach palästinensischen Angaben sind aber auch israelische Panzer und Armeebulldozer in ein autonomes Palästinenserdorf im Zentrum des Gazastreifens vorgedrungen. Militante Palästinenser hatten zuvor vom Gazastreifen aus zwei Kurzstreckenraketen vom Typ Kassam 2 auf israelisches Gebiet gefeuert.

Beim Vorrücken der Panzer wurden fünf Palästinenser verletzt. Nach palästinensischen Angaben rissen die Bulldozer zudem zwei Häuser nieder.

Nahe der nordisraelischen Stadt Afula nahm die Polizei zwei bewaffnete Palästinenser fest. Die zwei Männer haben nach israelischen Angaben einen "terroristischen Anschlag" geplant.

Zudem wurde an einem Kontrollpunkt zwischen dem Gazastreifen und Israel ein mutmasslicher Selbstmordattentäter getötet.

Der israelische Verteidigungsminister Benjamin Ben Elieser forderte unterdessen die Europäische Union auf, Palästinenserpräsident Jassir Arafat zum einem Gewaltverzicht zu bewegen. Europa müsse "politischen und diplomatischen Druck auf Arafat ausüben", damit dieser sich auf einen Waffenstillstandsprozess einlasse, sagte Ben Elieser nach dem Treffen mit einer französischen Senatsdelegation.

Eine "grosse Mehrheit" der israelischen Bevölkerung sei zu "weit gehenden Zugeständnissen" bereit, wenn im Gegenzug eine "absolute Sicherheit" gewährleistet sei, fügte Ben Elieser hinzu.

(sk/sda)