Israels Regierungschef Scharon unter Druck

publiziert: Mittwoch, 3. Mrz 2004 / 19:54 Uhr

Tel Aviv - In der Affäre um den in einem Gefangenenaustausch mit der libanesischen Hisbollah-Miliz freigelassenen Israeli Elchanan Tennenboim gerät Ministerpräsident Ariel Scharon jetzt auch persönlich unter Druck.

Scharon bestritt, sich aus unlauteren Motiven für die Freilassung Tennenboims eingesetzt zu haben.
Scharon bestritt, sich aus unlauteren Motiven für die Freilassung Tennenboims eingesetzt zu haben.
Die israelische Zeitung Maariv berichtete über frühere Geschäftsbeziehungen zwischen dem israelischen Regierungschef und dem Schwiegervater Tennenboims, Schimon Cohen.

In Interviews mit verschiedenen israelischen Medien bestritt Scharon am Abend vehement, sich aus unlauteren Motiven für die umstrittene Freilassung Tennenboims eingesetzt zu haben.

Dem Bericht zufolge war Cohen in den 70er Jahren mitverantwortlich für die Leitung von Scharons Schaf-Farm in der Negev-Wüste.

Kommentatoren von Maariv forderten Scharon angesichts der Verbindung zum Rücktritt auf. Aus Sicherheitskreisen verlautete, es sei schwer zu verstehen, warum Scharon so hart für die Freilassung Tennenboims gekämpft habe.

Tennenboim und 3 tote Soldaten waren im Gegenzug für die Freilassung von 436 arabischen Häftlingen an Israel übergeben worden. Der Austausch war in Israel zum Teil heftig kritisiert worden.

Tennenboim wird seit seiner Rückkehr Ende Januar vom israelischen Geheimdienst festgehalten. Im Verhör hat er eine Verwicklung in Drogengeschäfte gestanden.

(bert/sda)

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