Ist Spontaneität heilbar?
publiziert: Montag, 28. Sep 2015 / 09:26 Uhr / aktualisiert: Montag, 28. Sep 2015 / 18:42 Uhr
Wer «Spontaneität» googelt, erhält vor allem Bilder von Leuten, die in die Luft springen.
Spontaneität gilt aus unerklärlichen Gründen zu den positiven Eigenschaften einer Person. Dabei ist Spontaneität für alle Beteiligten eine Last und eigentlich eine bodenlose Frechheit.
Bestimmt ist es Ihnen auch schon passiert, dass jemand - meist ein nicht so naher Bekannter (zum Beispiel aus der RS) - plötzlich vor der Haustüre steht und klingelt. Ohne vorher anzurufen, zu simsen oder zu what's appen.
Wer rechnet schon im Handy-Zeitalter damit, dass jemand vor der Türe steht und Sturm läutet. Ich schrecke zusammen, der Hund bellt aufgeregt - wer kann das sein? Ein Hammer-Mörder? Die Polizei mit einem Durchsuchungsbefehl? Brennt das Haus? Zuerst erleichtert, nicht überfallen, verhaftet oder Opfer von Flammen worden zu sein, wird das vom spontanen Besucher als einladende Geste verstanden.
Wäre ich spontan, würde ich spontan sagen, er soll sich verpissen, weil ich andere Pläne habe. Aber da ich nicht spontan bin sondern meinen Tag gerne verplane, füge ich mich meines Schicksals und lasse den Störenfried rein. Im Gegensatz zum Eindringling versuche ich höflich zu sein und biete an was halt da ist, was oft nicht mal genug ist. Nebenher versuche ich ein bisschen aufzuräumen - nicht dass es heisst, ich sei ein Sauhund. Dabei könnte es mir ja völlig egal sein. Ist es aber nicht.
Immer noch unter Schock versuche ich ein guter Gastgeber zu sein und ordne innerlich meinen Tagesplan neu. Dabei werde ich je nervöser desto länger der Gast hocken bleibt.
Man versucht subtil den Besuch loszuwerden, was gewisse Leute einfach nicht merken und nur darauf warten, bis sie einem vorwerfen könne, dass man nicht so gestresst sein soll sondern einfach mal ein bisschen chillen. Man möchte dem Besuch ins Gesicht schreien, dass er der Grund für meinen Stress ist und ich es eine Frechheit finde, dass ich mich rechtfertigen muss, weil er mir meine Zeit stiehlt.
Ich weiss, in anderen Ländern ist es üblich, spontan Verwandte, Freunde oder Feinde zu besuchen, aber hierzulande macht man das nicht, wenn man nicht grad in einer linken Sozialbau-Siedlung mit gemeinsamer Yoga-Waschküche lebt. Ich bin kein Sippentyp, der immer 20 Leute um sich braucht sondern gerne alleine ist.
Es ist ja auch nicht böse gemeint, dass man grad lieber den Rasenmäher reparieren will statt eine alte Freundschaft wiederzubeleben. Das mag herzlos und lebensunfroh klingen, aber es ist manchmal einfach nicht der richtige Zeitpunkt. Nicht ohne Grund, haben sich Agenden, Terminkalender oder Doodle, in den letzten Jahren als gemeinsamen Termin-Konsens durchgesetzt. Jemanden wiederzusehen, kann man auch planen. Umso grösser ist dann auch die Vorfreude.
Während es heute Pillen gegen Hyperaktivität oder Depressionen gibt, ist das Krankheitsbild der Spontaneität noch nicht als solches anerkannt. Dabei ist es für alle Betroffenen im Umfeld eines spontanen Menschen eine Belastung.
Spontane Menschen vereinnahmen die anderen, beanspruchen sie für ihre Sprunghaftigkeit. Nichts Fixes, alles offen, mal sehen, keine Ahnung, was in zwei Stunden ist. Manche wissen es aber - im Gegensatz zum Lebensstil der Spontanen soll der Lebensentwurf des Verplanten nicht koexistieren dürfen?
Spontan sein, heisst auch, nicht zuverlässig zu sein, weil der Spontane ja grad spontan eine andere Idee hat. Zum Beispiel spontan bei mir an der Tür Sturm klingeln, weil er grade in der Gegend war
Wer rechnet schon im Handy-Zeitalter damit, dass jemand vor der Türe steht und Sturm läutet. Ich schrecke zusammen, der Hund bellt aufgeregt - wer kann das sein? Ein Hammer-Mörder? Die Polizei mit einem Durchsuchungsbefehl? Brennt das Haus? Zuerst erleichtert, nicht überfallen, verhaftet oder Opfer von Flammen worden zu sein, wird das vom spontanen Besucher als einladende Geste verstanden.
Wäre ich spontan, würde ich spontan sagen, er soll sich verpissen, weil ich andere Pläne habe. Aber da ich nicht spontan bin sondern meinen Tag gerne verplane, füge ich mich meines Schicksals und lasse den Störenfried rein. Im Gegensatz zum Eindringling versuche ich höflich zu sein und biete an was halt da ist, was oft nicht mal genug ist. Nebenher versuche ich ein bisschen aufzuräumen - nicht dass es heisst, ich sei ein Sauhund. Dabei könnte es mir ja völlig egal sein. Ist es aber nicht.
Immer noch unter Schock versuche ich ein guter Gastgeber zu sein und ordne innerlich meinen Tagesplan neu. Dabei werde ich je nervöser desto länger der Gast hocken bleibt.
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Ich weiss, in anderen Ländern ist es üblich, spontan Verwandte, Freunde oder Feinde zu besuchen, aber hierzulande macht man das nicht, wenn man nicht grad in einer linken Sozialbau-Siedlung mit gemeinsamer Yoga-Waschküche lebt. Ich bin kein Sippentyp, der immer 20 Leute um sich braucht sondern gerne alleine ist.
Es ist ja auch nicht böse gemeint, dass man grad lieber den Rasenmäher reparieren will statt eine alte Freundschaft wiederzubeleben. Das mag herzlos und lebensunfroh klingen, aber es ist manchmal einfach nicht der richtige Zeitpunkt. Nicht ohne Grund, haben sich Agenden, Terminkalender oder Doodle, in den letzten Jahren als gemeinsamen Termin-Konsens durchgesetzt. Jemanden wiederzusehen, kann man auch planen. Umso grösser ist dann auch die Vorfreude.
Während es heute Pillen gegen Hyperaktivität oder Depressionen gibt, ist das Krankheitsbild der Spontaneität noch nicht als solches anerkannt. Dabei ist es für alle Betroffenen im Umfeld eines spontanen Menschen eine Belastung.
Spontane Menschen vereinnahmen die anderen, beanspruchen sie für ihre Sprunghaftigkeit. Nichts Fixes, alles offen, mal sehen, keine Ahnung, was in zwei Stunden ist. Manche wissen es aber - im Gegensatz zum Lebensstil der Spontanen soll der Lebensentwurf des Verplanten nicht koexistieren dürfen?
Spontan sein, heisst auch, nicht zuverlässig zu sein, weil der Spontane ja grad spontan eine andere Idee hat. Zum Beispiel spontan bei mir an der Tür Sturm klingeln, weil er grade in der Gegend war
(Jürg Zentner/news.ch)
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