Zugang zu Sozialwohnungen

Italiens Innenminister will Roma-Siedlungen am Stadtrand abreissen

publiziert: Freitag, 19. Jun 2015 / 14:03 Uhr
Der Umgang mit Roma in Italiens Grossstädten sorgt seit längerem für Kontroversen. (Symbolbild)
Der Umgang mit Roma in Italiens Grossstädten sorgt seit längerem für Kontroversen. (Symbolbild)

Rom - Die italienische Regierung will bessere Lebensbedingungen für die Roma-Minderheit schaffen. Barackensiedlungen am Rande der Grossstädte sollen abgerissen werden. Den Roma soll Zugang zu Sozialwohnungen gesichert werden, sagte Innenminister Angelino Alfano am Freitag.

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«Dafür müssen sie jedoch einen Pakt mit dem Staat unterschreiben und ihre Position legalisieren. Wer dies nicht tut, wird Italien verlassen müssen», betonte Alfano. Italien werde sich an die Gesetze halten. «Wir verlangen jedoch, dass die Roma dasselbe tun.»

Die Bürgermeister seien aufgerufen, angemessene Wohnungslösungen zu finden. «Die Zahl der in Italien lebenden Roma ist nicht riesig», versicherte der Minister.

Alfano handelt unter dem Druck des Korruptionsskandals «Mafia Capitale». Mit der Bewirtschaftung von Roma-Lagern an der Stadtperipherie hatten mafiaähnliche Organisationen mit politischen Verstrickungen Millionen auf Kosten der Gemeindekassen eingenommen.

Der Umgang mit Roma in Italiens Grossstädten sorgt seit längerem für Kontroversen. Oppositionspolitiker kritisierten, nur in den italienischen Grossstädten und in keinen anderen europäischen Ländern würden wilde Camps und Bettelei von Kindern toleriert.

Wohncontainer und Holzhütten

Viele Roma leben in den Metropolen in behelfsmässigen Siedlungen. Sie bestehen zum Teil aus baufälligen Wohncontainern und Holzhütten ohne Toilette. Roma-Kinder werden oftmals von kriminellen Banden in den Touristenorten als Taschendiebe eingesetzt.

Die Radikale Partei betonte, dass die Mehrheit der Roma italienische Staatsbürger seien und daher nicht ausgewiesen werden könnten. Roma seien Opfer sozialer Ausgrenzung und dürften nicht vom Staat verfolgt werden.

Menschenrechtsgruppen und kirchliche Organisationen fordern eine bessere Integrationspolitik. Die katholische Kirche drängt auf sichere Unterkünfte, aber auch Bildungsmassnahmen für minderjährige Roma. Zudem müsse den Bewohnern der an die Siedlungen grenzenden Stadtviertel die Angst vor den Roma genommen werden, indem man sie besser über das Leben der Minderheit informiert.

In Italien leben 180'000 Roma, sie machen 0,25 Prozent der italienischen Bevölkerung aus, das liegt unter dem Durchschnitt anderer europäischer Länder wie Griechenland, Spanien und Frankreich. 8000 Roma leben in der Hauptstadt Rom, die Hälfte davon in Behelfssiedlungen.

(flok/sda)

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