Abhörskandal um «News of the World»

James Murdoch weist die Schuld von sich

publiziert: Donnerstag, 10. Nov 2011 / 15:55 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 10. Nov 2011 / 19:32 Uhr
James Murdoch (Archivbild).
James Murdoch (Archivbild).

London - Der Medienunternehmer James Murdoch hat in der Affäre um abgehörte Telefone und ausspionierte Prominente in Grossbritannien erneut jede persönliche Schuld von sich gewiesen.

8 Meldungen im Zusammenhang
Murdoch beschuldigte vor einem Untersuchungsausschuss des britischen Parlaments zwei ehemalige leitende Angestellte, ihn und die Abgeordneten über das Ausmass eines Telefon-Abhörskandals in die Irre geführt zu haben.

Zeugenaussagen, wonach er bereits 2008 von der illegalen Praxis bei der inzwischen eingestellten Skandalzeitung «News of the World» gewusst hatte, seien falsch, sagte Murdoch am Donnerstag vor Abgeordneten des britischen Parlamentsausschusses für Kultur, Medien und Sport.

Dass Murdoch wiederholt abstritt, von den Rechtsbrüchen in seinem Unternehmen gewusst zu haben, rief hämische Kommentare bei den Abgeordneten hervor, die den Skandal untersuchen. «Sie sind wohl der einzige Mafia-Boss in der Geschichte, der nicht dachte, dass er ein kriminelles Unternehmen führt», sagte der Labour-Abgeordnete Tom Watson, ein scharfer Kritiker Murdochs.

Zweiter Auftritt vor Ausschuss

Es war bereits das zweite Mal, dass der 38-Jährige Sohn des Medienzaren Rupert Murdoch vor dem Ausschuss aussagen musste. Beim ersten Auftritt gemeinsam mit seinem Vater am 19. Juli hatte der Europa-Chef des Medienkonzerns News Corporation erklärt, er habe erst aus den Medien von der Abhöraffäre erfahren.

In der Zwischenzeit hatten aber ehemalige Mitarbeiter, darunter der frühere Chefredaktor der «News of the World» Colin Myler, die Aussagen von James Murdoch angezweifelt. Konkret geht es um eine E-Mail an einen früheren Chefreporter des Blattes.

Die Mail aus dem Jahr 2005 enthalte Abschriften von Mitschnitten, erklärte der ehemalige Justiziar von Murdochs britischer Zeitungsgruppe, Tom Crone. Aus ihr sei hervorgegangen, dass das illegale Abhören von Mobilfunktelefonen kein Einzelfall gewesen sei. Crone und Myler hätten sie James Murdoch bereits 2008 vorgelegt.

Der Abhörskandal hatte «News International», den britischen Zeitungs-Ableger des Medien-Konglomerats News Corp., in Bedrängnis gebracht und die Schliessung von «News oft the World» zur Folge. Ein Milliarden Dollar schweres Angebot für die volle Übernahme des britischen Satellitensenders BSkyB wurde zurückgezogen.

(bg/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store ...
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte Regeln im App Store missbraucht und Konkurrenten im Musik-Streaming-Geschäft behindert. Ein zentraler Punkt ist das allgemeine Verbot von Apple für Entwickler, in ihren Apps auf günstigere Kauf- oder Abonnementmöglichkeiten hinzuweisen. mehr lesen 
Der Weg für Peppr war mit Hindernissen gepflastert.
Publinews In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Technik gewinnen Anwendungen oft schnell an Aufmerksamkeit, nur um ... mehr lesen  
Menschliche Beteiligung ist unerlässlich für KI-generierte Kunstwerke ohne US-Copyright  In zunehmend mehr Bereichen wird die KI-Technologie eingesetzt, jedoch hat ein US-Gericht bestätigt, dass Kunstwerke, die von dieser Technologie erstellt wurden, keinen ... mehr lesen
Das KI-erzeugte Bild «A Recent Entrance to Paradise» (2018) ist «Public Domain».
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 4°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Basel 6°C 18°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 2°C 14°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Bern 4°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 4°C 17°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Genf 6°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Lugano 7°C 18°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten