Rad: Strassen-WM Lissabon
Jan Ullrich: Zum dritten mal WM-Gold!
publiziert: Donnerstag, 11. Okt 2001 / 19:03 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 11. Okt 2001 / 19:46 Uhr
Lissabon - Jan Ullrich ist in Lissabon zum zweiten Mal nach 1999 in Treviso (It) Zeitfahren-Weltmeister geworden. Auf der extrem schweren Strecke dominierte der Deutsche die Prüfung gegen die Uhr aber nicht wie erwartet. Mit lediglich 6,3 Sekunden Rückstand gewann David Millar (Gb) die Silbermedaille. Bronze ging mit einem Rückstand von 11,7 Sekunden an Santiago Botero (Kol).
Die beiden Schweizer spielten im Kampf um die Spitzenränge erwartungsgemäss keine Rolle. Mit 2:07,6 Minuten Rückstand wurde Jean Nuttli im 13. Rang klassiert. Fabian Cancellara büsste etwas mehr Zeit ein (2:23,6 Minuten), womit er in der Rangliste auf Platz 15 geführt wird.
Im Schlussteil habe er Beinkrämpfe gehabt und deshalb etwas Zeit verloren. Ansonst sei er mit seiner Leistung und dem Ergebnis zufrieden, meinte Nuttli, der sich auf einem Parcours mit weniger Steigungen wohl besser hätte in Szene setzen können. Mit seinem Resultat blieb der Luzerner jedenfalls im Rahmen seiner Prognosen. "Eine Klassierung in den ersten zehn wird schwierig", hatte er vorausgesagt.
"Das war das härteste Zeitfahren, das ich je bestritten habe. Mehr konnte ich nicht bieten", erklärte Cancellara, der seiner Ansicht nach etwas zu schnell gestartet war und dafür in der zweiten Runde in den Steigungen büsste. Der frühere zweifache Junioren-Weltmeister könnte eigentlich noch drei Jahre lang bei den Espoirs starten. Die Regelung des Rad-Weltverbandes UCI, wonach Fahrer mit einem Vertrag bei einer Sportgruppe der 1. und 2. Division der Elite zugerechnet werden, hatte zur Folge, dass Cancellara als 20-jähriger Athlet in der höchsten Kategorie zu starten hatte.
"Gegen eine solche Konkurrenz bin ich noch nie gefahren", hielt der Berner fest, der am Sonntag wieder in Magglingen antreten wird, um den Rest seiner Rekrutenschule durchzustehen. Über den Militärdienst und die ihm insbesondere in Magglingen gebotenen Trainingsmöglichkeiten hatte er sich vor seinem Einsatz sehr günstig geäussert. Sowohl Nuttli wie Cancellara liessen -- dies gilt es festzuhalten -- mit Nico Mattan (Be, 17.), Eddy Seigneur (Fr, 19.), Daniele Nardello (It, 24.) oder Jens Voigt (De, 29.) einige namhafte Berufsfahrer hinter sich.
"Ich habe mich genau an meine Vorgabe gehalten. In der ersten Runde bin ich mit 95 Prozent meiner Leistungsfähigkeit gefahren. In der zweiten Runde habe ich auf 105 Prozent erhöht. Dadurch bin ich in die Lage gekommen, diesen Titel zu gewinnen." Offensichtlich mit den Fähigkeiten eines Buchhalters hat es Jan Ullrich geschafft, das Regenbogentrikot zu gewinnen. Der Deutsche wies bis zu 19 Sekunden Rückstand auf den Briten David Millar auf. 6,2 km vor dem Ziel lag Ullrich immer noch mit zehn Sekunden im Hintertrefffen. Dann musste sich Millar, der das Auftakt-Zeitfahren der Vuelta für sich entschieden hatte, doch noch mit der Silbermedaille begnügen.
Durch Ullrichs Aufholjagd, der bei allen fünf Zwischenzeitnahmen auf dem 4. Rang gelegen hatte, rutschte Santigo Botero auf den 3. Platz ab. Der Kolumbier bescherte seinem Heimatland die erste Medaille eines Profis bei Strassen-Weltmeisterschaften, und dies, obwohl schon vor bald 20 Jahren seine Vorgänger wie Luis Herrera in den Steigungen der Tour de France für Furore gesorgt hatten.
Im Schlussteil habe er Beinkrämpfe gehabt und deshalb etwas Zeit verloren. Ansonst sei er mit seiner Leistung und dem Ergebnis zufrieden, meinte Nuttli, der sich auf einem Parcours mit weniger Steigungen wohl besser hätte in Szene setzen können. Mit seinem Resultat blieb der Luzerner jedenfalls im Rahmen seiner Prognosen. "Eine Klassierung in den ersten zehn wird schwierig", hatte er vorausgesagt.
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"Gegen eine solche Konkurrenz bin ich noch nie gefahren", hielt der Berner fest, der am Sonntag wieder in Magglingen antreten wird, um den Rest seiner Rekrutenschule durchzustehen. Über den Militärdienst und die ihm insbesondere in Magglingen gebotenen Trainingsmöglichkeiten hatte er sich vor seinem Einsatz sehr günstig geäussert. Sowohl Nuttli wie Cancellara liessen -- dies gilt es festzuhalten -- mit Nico Mattan (Be, 17.), Eddy Seigneur (Fr, 19.), Daniele Nardello (It, 24.) oder Jens Voigt (De, 29.) einige namhafte Berufsfahrer hinter sich.
"Ich habe mich genau an meine Vorgabe gehalten. In der ersten Runde bin ich mit 95 Prozent meiner Leistungsfähigkeit gefahren. In der zweiten Runde habe ich auf 105 Prozent erhöht. Dadurch bin ich in die Lage gekommen, diesen Titel zu gewinnen." Offensichtlich mit den Fähigkeiten eines Buchhalters hat es Jan Ullrich geschafft, das Regenbogentrikot zu gewinnen. Der Deutsche wies bis zu 19 Sekunden Rückstand auf den Briten David Millar auf. 6,2 km vor dem Ziel lag Ullrich immer noch mit zehn Sekunden im Hintertrefffen. Dann musste sich Millar, der das Auftakt-Zeitfahren der Vuelta für sich entschieden hatte, doch noch mit der Silbermedaille begnügen.
Durch Ullrichs Aufholjagd, der bei allen fünf Zwischenzeitnahmen auf dem 4. Rang gelegen hatte, rutschte Santigo Botero auf den 3. Platz ab. Der Kolumbier bescherte seinem Heimatland die erste Medaille eines Profis bei Strassen-Weltmeisterschaften, und dies, obwohl schon vor bald 20 Jahren seine Vorgänger wie Luis Herrera in den Steigungen der Tour de France für Furore gesorgt hatten.
(sda)
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