Verkehrsunfall von Ex-Veloprofi im Kanton Thurgau

Jan Ullrich muss vor Gericht erscheinen

publiziert: Freitag, 29. Mai 2015 / 17:05 Uhr
Der aus Rostock stammende Ex-Velorennfahrer Jan Ullrich lebt seit einigen Jahren mit seiner Familie im Kanton Thurgau.
Der aus Rostock stammende Ex-Velorennfahrer Jan Ullrich lebt seit einigen Jahren mit seiner Familie im Kanton Thurgau.

Bischofszell TG - Der ehemalige deutsche Velorennprofi Jan Ullrich muss im Kanton Thurgau vor Gericht erscheinen. Die Staatsanwaltschaft Bischofszell hat gegen ihn Anklage erhoben im Zusammenhang mit einem Verkehrsunfall im Mai 2014 im Kanton Thurgau.

3 Meldungen im Zusammenhang
Am Abend des 19. Mai des vergangenen Jahres war Ullrich nach Angaben der Staatsanwaltschaft vom Freitag im Auto zu schnell und - zum zweiten Mal an jenem Tag - mit Alkohol intus von Happerswil in Richtung Illighausen gefahren. Bei einer Kreuzung in Mattwil fuhr er zuerst einem stehenden Fahrzeug ins Heck.

Abgekürztes Verfahren

Danach kollidierte Ullrich frontal mit einem entgegenkommenden Fahrzeug. Angeklagt wird er deshalb wegen vorsätzlicher grober Verletzung der Verkehrsregeln und mehrfachen vorsätzlichen Fahrens in qualifiziert fahrunfähigem Zustand, wie es im Communiqué der Staatsanwaltschaft hiess.

Die Anklage erfolgt im abgekürzten Verfahren. Das bedeutet, dass Staatsanwaltschaft und Beschuldigter sich auf einen Strafantrag einigen, den nun das Gericht beurteilen muss. Voraussetzung für diesen Weg ist, dass die beschuldigte Person den Sachverhalt anerkennt, geständig ist und den Urteilsvorschlag sowie die Ansprüche von Zivilparteien anerkennt.

In Ullrichs Fall gehe es namentlich um den Blechschaden an den beschädigten Autos, sagte sein Anwalt Markus Neff der sda auf Anfrage. Der ausgehandelte Strafantrag sehe eine bedingte Freiheitsstrafe von 18 Monaten und einer Probezeit von vier Jahren sowie eine Busse von 10'000 Franken vor.

Das Höchstrafmass ist laut Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe von bis zu 180 Tagessätzen. Beides könne bedingt oder unbedingt ausgesprochen werden, sagte Stefan Haffter, der Medienverantwortliche der Staatsanwaltschaft Bischofszell.

«Unverzeihlich»

Ullrich hatte laut Neff umgehend zugegeben, den Unfall unter Alkoholeinfluss und bei erhöhter Geschwindigkeit verursacht zu haben. Es sei unverzeihlich, dass er sich unter Alkoholeinfluss ans Steuer gesetzt habe, zitierte die Nachrichtenagentur dpa nach dem Unfall den heute 41-Jährigen.

Der aus Rostock stammende Ullrich lebt seit einigen Jahren mit seiner Familie im Kanton Thurgau. Zu den Höhepunkten seiner Karriere gehören sein Triumph bei der Tour de France im Jahr 1997 und sein Olympiasieg im Strassenrennen 2000 in Sydney. Dort holte er auch Silber im Zeitfahren.

In die Schlagzeilen kam er aber auch wegen Dopingvergehen. 2012 sprach ihn das Internationale Sportgericht (CAS) wegen Verstosses gegen die Anti-Doping-Regeln schuldig und sperrte ihn rückwirkend ab August 2011 für zwei Jahre.

Fünf Jahre nach seinem Rücktritt war Ullrich vom CAS überführt worden, Blutdoping betrieben zu haben. Ihm wurden sämtliche Erfolge ab 1. Mai 2005 und bis zu seinem Rücktritt aberkannt.

(asu/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Weinfelden TG - Der Autounfall, den ... mehr lesen
Der 41-jährige Deutsche hatte im Mai 2014 betrunken einen Autounfall verursacht.
Weinfelden - Weil er alkoholisiert einen Unfall bei Mattwil TG verursacht hat, steht der Ex-Radprofi Jan Ullrich am Dienstag vor dem Bezirksgericht Weinfelden. Die Staatsanwaltschaft fordert eine bedingte Freiheitsstrafe von 18 Monaten. mehr lesen 
Im Visier der Justiz: Jan Ullrich.
Die Staatsanwaltschaft des Kantons ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store ...
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte Regeln im App Store missbraucht und Konkurrenten im Musik-Streaming-Geschäft behindert. Ein zentraler Punkt ist das allgemeine Verbot von Apple für Entwickler, in ihren Apps auf günstigere Kauf- oder Abonnementmöglichkeiten hinzuweisen. mehr lesen 
Der Weg für Peppr war mit Hindernissen gepflastert.
Publinews In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Technik gewinnen Anwendungen oft schnell an Aufmerksamkeit, nur um ... mehr lesen  
Menschliche Beteiligung ist unerlässlich für KI-generierte Kunstwerke ohne US-Copyright  In zunehmend mehr Bereichen wird die KI-Technologie eingesetzt, jedoch hat ein US-Gericht bestätigt, ... mehr lesen  
Das KI-erzeugte Bild «A Recent Entrance to Paradise» (2018) ist «Public Domain».
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 4°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Basel 6°C 18°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 2°C 14°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Bern 4°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 4°C 17°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Genf 6°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Lugano 7°C 18°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten