Japaner forderten die Tschechen

Der Sieg der Tschechen mit zwei Toren Differenz hat für die Schweiz eine kleine Vereinfachung zur Folge: Aufgrund der um eine Einheit besseren Tordifferenz reicht den Spielern von Ralph Krueger heute gegen Japan ein Unentschieden zum Erreichen des absoluten Minimalziels, der Qualifikation für die Zwischenrunde.

Die Japaner verdienten sich mit couragiertem Spiel die Achtung des Publikums und viel Respekt auch von den zukünftigen Gegnern. Sie gingen bereits nach 68 Sekunden durch Kuwabara in Führung, verteidigten den Vorsprung bis zum Ende des Startdrittels und schafften dann zweimal den Ausgleich zum 2:2 und 3:3. Die Entscheidung gelang den Tschechen erst im Schlussdrittel durch Spacek mittels abgefälschtem Schuss zum 4:3 und durch das zweite Tor von Jaromir Jagr nach sehenswertem Solo zum 5:3.

Vier der fünf tschechischen Tore hatten Schweizer Bezug: Das 1:1 gelang Martina Hingis' früherem Freund Pravel Kubina auf Pass von Ambris Tomas Vlasak; das 2:1 erzielte Vlasak selber und der baldige Klotener Jaroslav Hlinka bereitete die beiden Treffer von Jagr vor, der zum besten Spieler gekürt wurde.

Der frühere Luganese und heutige Japan-Coach Steve Tsuijura war verständlicherweise sehr zufrieden, macht sich aber keine Illusionen: «Gegen die Schweiz sind unsere Chancen sehr gering. Es kommt auch darauf an, wie schnell sich meine Spieler erholen, das viele Spielen ohne Scheibe hat viel Kraft gekostet. Aber wir dürfen stolz sein.» Tsujiura hat früher bei Lugano noch mit Jean-Jacques Aeschlimann zusammen gespielt. Zudem empfing er im Februar während der Olympiapause Luganos Klubteam (ohne Internationale) und gewann dabei einmal und verlor einmal: «An einem guten Tag können wir so ein Klubteam sicher bezwingen», so der einstige Publikumsliebling der Resega.

Favoriten problemlos

Schweden geriet gegen Slowenien zwar 0:1 in Rückstand, Erinnerungen an das Weissrussland-Spiel kamen aber nicht auf. Zum 8:2 steuerte auch der neu von den Chicago Blackhawks eingeflogene Michael Nylander (ex Lugano) zwei Assists bei. Für Russland, den zweiten Favoriten der Gruppe C skorten beim 6:3 gegen Österreich sechs verschiedene Spieler, unter ihnen auch Maxim Afinogenow (Buffalo).

In der Gruppe D setzten sich die nordamerikanischen Favoriten durch, die am Dienstagabend in Karlstad wohl den Gruppensieg unter sich ausmachen werden. Die USA besiegten Italien 5:2, Kanada setzte sich gegen Lettland 4:1 durch. Die Amerikaner überzeugten vor allem in den «special teams». Gegen die Italiener nützten sie vier von sechs gegnerischen Strafen aus, ihren fünften Treffer buchten sie sogar in Unterzahl.

Mit zu-Null-Siegen gestartet sind in der Gruppe B die Slowaken (7:0 gegen Polen) und die Finnen (3:0 gegen den Schweizer Olympia- Schocker Ukraine). Bei den Slowaken führten sich die NHL-Stars Miroslav Satan und Petr Bondra mit total fünf Punkten gut ein, Ambris Robert Petrovicky erzielte das letzte Tor. Für Finnland gab Klotens Kimmo Rintanen ein Assist.

(Marco Keller, Jönköping /sda)