Affäre Legrix

Jean-Charles Legrix: Harter Chef, aber kein Mobber

publiziert: Dienstag, 16. Sep 2014 / 17:55 Uhr
Eines sagt Bericht klar aus: In der Abteilung von Legrix macht Arbeit keinen Spass. Bild: Stadtverwaltung.
Eines sagt Bericht klar aus: In der Abteilung von Legrix macht Arbeit keinen Spass. Bild: Stadtverwaltung.

La Chaux-de-Fonds NE - Der SVP-Exekutivpolitiker Jean-Charles Legrix führte seine Angestellten in der Verwaltung von La Chaux-de-Fonds nicht wie ein Tyrann. Ein externer Bericht entlastet Legrix ein Jahr nach der Entmachtung weitgehend. Legrix zeigte sich zufrieden darüber.

4 Meldungen im Zusammenhang
Legrix war im August 2013 von seinen Amtskollegen entmachtet worden. Dagegen ging er juristisch vor. Das Neuenburger Kantonsgericht kam zum Schluss, dass eine rechtliche Grundlage für den Entzug der Dossiers fehlte.

Legrix kehrte per Anfang Jahr wieder in die Stadtregierung von La Chaux-de-Fonds zurück. Er erhielt allerdings andere Aufgaben zugeteilt. Die Stadtregierung beauftragte den ehemaligen Bundesgerichtspräsidenten Claude Rouiller mit einer externen Untersuchung.

Der SVP-Politiker habe kein Mobbing begangen, sagte Rouiller am Dienstag. Sein Bericht von über 100 Seiten entlastet Legrix auch vom Vorwurf, seine Führungsposition missbraucht zu haben.

Entschädigung für Sekretärin

Allerdings wirft Rouiller Legrix unangemessenes Verhalten im Fall einer psychologisch fragilen Sekretärin vor, die in der Vergangenheit Mobbing-Opfer wurde. Die Person habe sich zudem am falschen Posten befunden und sei ihrer Arbeit nicht nachgekommen.

Durch sein gereiztes Auftreten habe Legrix ein bereits bestehendes Leiden bei dieser Frau verstärkt. Es handle sich aber nicht um ein schweres Vergehen. Rouiller schlägt vor, der Frau eine Entschädigung in der Höhe eines Monatsgehalts auszuzahlen.

Spass bei der Arbeit? Fehlanzeige!

Der ehemalige Bundesgerichtspräsident entlastet den Politiker zwar, zeichnet aber ein wenig vorteilhaftes Bild des Menschen Legrix. Dieser habe einen Sinn für Genauigkeit bis ins winzigste Detail. Er verlange von seinen Mitarbeitenden, dass sie ebenfalls peinlich genau arbeiteten.

Der SVP-Politiker habe aber seine Angestellten nie schlecht behandeln wollen. Er sei auch nicht gleichgültig gegenüber Problemen der Angestellten gewesen, sofern er sie bemerkt habe. Er habe manchmal auch gute Lösungen für Mitarbeitende gefunden, die seinen hohen Anforderungen nicht gerecht wurden.

Der Experte kritisierte zudem den Bericht, der die Affäre im August 2013 ins Rollen gebracht hatte.

Legrix zufrieden

Jean-Charles Legrix zeigte sich sehr zufrieden mit den Ergebnissen des externen Berichts. Er bedauere, dass eine solche Untersuchung nicht sofort in Auftrag gegeben worden sei. Er hoffe, nun nach vorne schauen zu können.

Die Stadtregierung nahm den Bericht zu Kenntnis, wie sie in einer Medienmitteilung festhielt. Damit könne ein Schlussstrich unter dieses Dossier gezogen werden.

Die SVP griff die Stadtregierung in einer Reaktion heftig an. Diese müsse sich vor der Bevölkerung für die «illegalen Aktionen» verantworten, die zum Rauswurf von Legrix führten.

 

(fest/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
La Chaux-de-Fonds NE - Zu seinem Arbeitsbeginn zurück in der Regierung von La Chaux-de-Fonds NE droht dem SVP-Exekutivpolitiker Jean-Charles Legrix neues Ungemach. Der Chef des Strassenbauamts, Joseph Mucaria, hat gegen ihn eine Strafanzeige wegen Rufschädigung und Verleumdung eingereicht. mehr lesen 
Lausanne - Der im August entmachtete SVP-Exekutivpolitiker der Stadt La Chaux-de-Fonds, Jean-Charles Legrix, nimmt die Arbeit am Montag wieder auf. Er erhält die Bereiche Sicherheit, Energie und Tourismus. mehr lesen 
La Chaux-de-Fonds - In der Affäre ... mehr lesen
Das Bundesgericht in Lausanne wird bezüglich der Affäre Jean-Charles Legrix das letzte Wort haben.
La Chaux-de-Fonds - In La Chaux-de-Fonds NE haben sich der im August wegen Vorwürfen der Belästigung von Mitarbeitern faktisch abgesetzte SVP-Gemeinderat Jean-Charles Legrix und die restlichen Exekutivmitglieder wohl definitiv überworfen. Die Parteien beschuldigen sich nun gegenseitig. mehr lesen 
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store ...
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte Regeln im App Store missbraucht und Konkurrenten im Musik-Streaming-Geschäft behindert. Ein zentraler Punkt ist das allgemeine Verbot von Apple für Entwickler, in ihren Apps auf günstigere Kauf- oder Abonnementmöglichkeiten hinzuweisen. mehr lesen 
Der Weg für Peppr war mit Hindernissen gepflastert.
Publinews In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Technik gewinnen Anwendungen oft schnell an Aufmerksamkeit, nur um ... mehr lesen  
Menschliche Beteiligung ist unerlässlich für KI-generierte Kunstwerke ohne US-Copyright  In zunehmend mehr Bereichen wird die KI-Technologie eingesetzt, jedoch hat ein US-Gericht bestätigt, ... mehr lesen  
Das KI-erzeugte Bild «A Recent Entrance to Paradise» (2018) ist «Public Domain».
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 4°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Basel 6°C 18°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 2°C 14°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Bern 4°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 4°C 17°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Genf 6°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Lugano 7°C 18°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten