Jeder isst jährlich zwei Tonnen CO2

publiziert: Mittwoch, 3. Nov 2010 / 16:06 Uhr
Saisonal Gemüse und Früchte haben die beste Öko-Bilanz.
Saisonal Gemüse und Früchte haben die beste Öko-Bilanz.

Almeria - Jeder Europäer verursacht allein durch seine Nahrung den Ausstoss von zwei Tonnen CO2 pro Jahr. Das berichten Forscher der spanischen Universität Almeria im «International Journal of Life Cycle Assessment».

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«Der gesamte Kreislauf unserer Nahrung wirkt sich auf das Klima aus. Dabei hat auch die Klärung des Abwassers einen Anteil, der berücksichtigt werden muss», berichtet Studienautor Amadeo Fernandez-Alba. Konsumenten empfiehlt er, beim Lebensmittel-Einkauf nicht nur auf Gesundheit und Wunschbefriedigung, sondern auch auf die Umwelt zu achten.

Die Forscher analysierten die Umweltfolgen der gesamten Kette der menschlichen Ernährung hinsichtlich der Produktion des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2). Grundlage der Berechnung war die durchschnittliche Ernährung eines Spaniers im Jahr 2005, nämlich 881 Kilogramm Nahrungsmittel. «Für die anderen europäischen Staaten fällt die Bilanz ähnlich aus», so Fernandez-Alba. Ausstösse von zwei Tonnen CO2 - mindestens ein Fünftel der Gesamtausstösse jedes Menschen - gehen auf die Nahrung zurück, die zudem auch 20 Gigajoule Primärenergie braucht.

Abwässer und Abfälle spielen mit

Die höchsten Klimafolgen hat demnach die Erzeugung der Lebensmittel, speziell jene von Fleisch- und Milchprodukten, deren Herstellung das meiste Wasser benötigt. Gemüse und Obst belasten die Atmosphäre hingegen weit weniger, doch auch hier gibt es ökologisch sehr ungünstige Tendenzen. «Die Konsumenten orientieren sich immer weniger an Produkten der Jahreszeit, sondern wollen auch im Winter Erdbeeren und Spargel. Zudem werden immer mehr tropische Früchte konsumiert. Das erhöht den CO2-Ausstoss durch den Transport enorm», erklärt der Forscher. Am besten sei es immer, saisonale Produkte aus der Region zu beziehen.

Gleich hinter der Produktion haben die Emissionen durch menschliche Exkremente, die die Forscher in ihrer Bilanz erstmals berücksichtigten, die grössten Auswirkungen für die globale Erwärmung und auch für die Überdüngung. «Schuld daran sind vor allem die Stickstoff- und Phosphoreinträge sowie die Abgase, die im Klärprozess freikommen», so Fernandez-Alba. Abgesehen von den biogenen CO2-Ausstössen werden diese Emissionen allerdings von der Photosynthese der Gemüsepflanzen wieder aufgehoben. Weitere wichtige Emittenten der Nahrung sind ihre Zubereitung und Abfälle in der Küche sowie der Verkauf und Vertrieb.

Umwelt und Gesundheit verbinden

Ökologisches Bewusstsein ist in der Ernährungswissenschaft noch kaum Standard, erklärt Rosemarie Zehetgruber von Gutessen Consulting. «Nach wie vor kommen Empfehlungen meist vom Standpunkt der Gesundheit. Die Vorteile regionaler und saisonaler Produkte sowie auch von Fleischreduktion sind vielen klar. Etwa bei Fisch ist die Haltung jedoch meist kontraproduktiv», so die Ernährungswissenschaftlerin.

Ein steigender Anteil der Konsumenten nimmt das Thema nachhaltige Nahrung jedoch wahr. Dazu beigetragen hat auch die CO2-Auslobung auf bestimmten Produkten.

(ht/pte)

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