Aus Sanaa nach Aden

Jemens abgesetzter Präsident flieht

publiziert: Samstag, 21. Feb 2015 / 11:07 Uhr / aktualisiert: Samstag, 21. Feb 2015 / 15:16 Uhr
Abed Rabbo Mansur Hadi gelang die Flucht.
Abed Rabbo Mansur Hadi gelang die Flucht.

Sanaa - Jemens abgesetzter Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi ist aus dem Hausarrest in der Hauptstadt Sanaa entkommen. Der von den Huthi-Rebellen zum Rücktritt gezwungene Staatschef sei am Samstag in die südliche Hafenstadt Aden gereist, sagte ein Mitarbeiter des Präsidenten.

6 Meldungen im Zusammenhang
Es blieb zunächst unklar, ob die Rebellen Hadi das Verlassen der Hauptstadt erlaubt hatten. "Ihm ist es heute morgen gelungen, sein Haus zu verlassen, und sein Weg nach Aden wird abgesichert", sagte der Mitarbeiter. Er betonte, der frühere Präsident habe sich mit "keiner politischen Partei" abgestimmt oder niemanden über die Reise informiert.

Der UNO-Sicherheitsrat hatte zuletzt die Huthi-Rebellen gedrängt, Hadi freizulassen. Die auch als Ansarullah bekannte schiitische Rebellenbewegung hatte Hadi nach seinem Rücktritt am 22. Januar unter Hausarrest gestellt.

Hadi wolle sich binnen 48 Stunden über den staatlichen Fernsehsender in Aden an das Volk wenden, sagte sein Mitarbeiter. Er wollte sich nicht dazu äussern, ob Hadi bei der Ansprache seinen von den Rebellen erzwungenen Rücktritt zurückziehen werde.

Der Rücktritt Hadis und seines Ministerpräsidenten Chaled Bahah war nicht wie von der Verfassung vorgesehen vom Parlament bestätigt worden. Dieses wurde wiederum am 6. Februar zusammen mit der Regierung aufgelöst.

Unterstützung in Heimatstadt

Aus Sicherheitskreisen verlautete, Hadi sei in einem Konvoi dutzender Fahrzeuge über die drittgrösste Stadt Tais nach Aden gereist. Er werde in der Präsidentenresidenz im Diplomatenviertel von Aden wohnen.

Die Hafenstadt ist Hadis Heimatstadt und die meisten Truppen und Milizen in der Region sind ihm treu ergeben. Hadis frühere Informationsministerin Nadia Sakkaf begrüsste am Samstag die Ankunft Hadis in Aden als Wendepunkt im Machtkampf mit den Huthi-Rebellen.

Die Rebellen hatten Sanaa im September weitgehend unter ihre Kontrolle gebracht und anschliessend ihre Macht auch auf weitere Städte ausgedehnt. Im Januar nahmen die Huthi-Milizen auch den Präsidentenpalast ein und belagerten die Residenz des Staatschefs.

Beim Versuch, auch weitere sunnitische Gebiete im Süden und Westen des Landes unter ihre Kontrolle zu bringen, stiessen sie aber auf den Widerstand örtlicher Milizen und der Extremistengruppe Al-Kaida.

Ruf nach Abspaltung

Der Jemen steckt seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Ali Abdullah Saleh im Jahr 2012 in einer politischen Krise. Seit der Machtübernahme durch die aus dem Norden des Landes stammende Huthi-Miliz wächst im Süden der Ruf nach einer Abspaltung.

Die beiden Landesteile waren erst 1990 vereint worden. Die Vereinten Nationen bemühen sich seit Monaten, zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln, doch scheiterten ihre Vorschläge zur Machtteilung bislang.

(jbo/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
New York - Der UNO-Sicherheitsrat hat dem vor islamistischen Milizen geflüchteten ... mehr lesen
Abd Rabbo Mansur Hadi kriegt unterstützung.
Sanaa - Zwei Wochen nach seiner Flucht nach Aden hat der entmachtete jemenitische Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi die im Süden des Landes gelegene Stadt zur neuen «Hauptstadt» des Landes ausgerufen. Auch Verteidigungsminister Mahmud al-Subaihi floh am Wochenende nach Aden. mehr lesen 
Eine Nachrichtenagentur berichtet, es handele sich bei der Frau um eine Mitarbeiterin der Ölfirma Total.
Paris - In der jemenitischen Hauptstadt Sanaa sind eine Französin und ihre jemenitische Begleiterin entführt worden. Mehrere Bewaffnete verschleppten die beiden Frauen am Dienstag, ... mehr lesen
Die Huthis hatten vor gut einer Woche Übergangspräsident Hadi für abgesetzt erklärt. (Symbolbild)
New York - Nach dem Umsturz im Jemen hat der UNO-Sicherheitsrat die Huthi-Rebellen zum Rückzug aus allen Regierungsinstitutionen aufgefordert. Die Mitglieder des Gremiums ... mehr lesen
Weitere Artikel im Zusammenhang
Sanaa - Nach dem Rücktritt von Präsident und Regierung im Jemen haben die schiitischen Huthi-Rebellen eine Übergangsverfassung verkündet. Der bisherige Übergangspräsident Abed Rabbo Mansur Hadi soll demnach von einem noch zu wählenden fünfköpfigen Gremium abgelöst werden. mehr lesen 
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche ...
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen 
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung ... mehr lesen  
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Internationales Super-Wahljahr 2024.
Während die USA und andere Länder sich auf die bevorstehenden Wahlen vorbereiten, prognostiziert eine neue Studie eine Eskalation der täglichen Aktivitäten von bösartig-manipulierenden Akteuren, ... mehr lesen  
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test ... mehr lesen  
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde überrascht.
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 4°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Basel 7°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig gewitterhaft wechselnd bewölkt
St. Gallen 5°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Bern 4°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wolkig, aber kaum Regen
Luzern 6°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt
Genf 10°C 21°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 7°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten