John Kerry setzt seinen Siegeszug fort

Der 60-jährige Senator gewann in Virginia mit rund 52 Prozent der Stimmen; der Südstaatler Senator John Edwards landete mit 27 Prozent weit abgeschlagen auf Platz zwei. In Tennessee errang Kerry nach Auszählung von 98 Prozent der Stimmzettel 41 Prozent, Edwards kam auf 26.

Enttäuschend verliefen die Vorwahlen in beiden Bundesstaaten für den ebenfalls aus dem Süden stammenden ex-NATO-Oberbefehlshaber Wesley Clark. Er erhielt in Tennessee 23 und in Virginia gerade 9 Prozent der Stimmen. Laut CNN hat Clark inzwischen das Handtuch geworfen; die offizielle Bekanntgabe steht noch aus.

Kerry erklärte, die Amerikaner hätten nun auch im Süden für einen Wechsel gestimmt. "Die Amerikaner wählen für den Wechsel, im Osten und Westen, im Norden und jetzt auch im Süden", sagte der Vietnamveteran vor jubelnden Anhängern in Fairfax in Virginia.

Die Wähler hätten die wichtigsten Werte gezeigt, "die wir teilen; Fairness, die Liebe zu unserem Vaterland, Hoffnung und Arbeit sind wichtiger als Grenzen oder der Geburtsort".

Kerrys gewann bereits 12 von 14 Vorwahlen und dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit auf dem Parteitag der Demokraten Ende Juli in Boston offiziell zum Herausforderer von George W. Bush nominiert werden.

Die beiden Staaten waren für den aus Neuengland stammenden Kerry besonders wichtig, um zu beweisen, dass er auch im traditionell konservativen Süden genügend Rückhalt für die Präsidentschaftswahl am 2. November hat.

Für Edwards und Clark bedeutet die Niederlage eine herbe Enttäuschung. Beide hatten sich aufgrund ihrer Herkunft aus dem Süden Hoffnungen auf einen Sieg gemacht. Edwards kündigte jedoch an, er bleibe im Rennen.

"Wir werden eine Kampagne und eine Wahl haben, und keine Krönung", suchte er Anhänger in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin aufzumuntern. Dort findet die nächste Vorentscheidung am 17. Februar statt.

Weit abgeschlagen ist der einstige Favorit Howard Dean. Er erhielt in Tennessee nur rund 4 und in Virginia 7 Prozent.

In Umfragen baute Kerry auch seine Position gegenüber dem amtierenden Präsidenten aus. Vier von fünf Erhebungen gaben dem Senator einen Vorsprung von einem bis sieben Punkten, würde die Wahl jetzt abgehalten. In einer Umfrage für CNN/USA Today führte Bush dagegen mit zwölf Punkten.

(fest/sda)