Journalisten bei Guantánamo-Anhörung

publiziert: Freitag, 6. Aug 2004 / 08:40 Uhr

Guantánamo Bay - Die US-Streitkräfte haben erstmals Journalisten zur Anhörung von Guantánamo-Häftlingen zugelassen. Sie verfolgten die Befragung zweier Afghanen vor der Militärkommission. Die Männer wurde zur Rechtmässigkeit ihrer Inhaftierung befragt.

Keine Kriegsgefangenen, sondern "feindliche Kämpfer": Häftlinge auf Guantánamo.
Keine Kriegsgefangenen, sondern "feindliche Kämpfer": Häftlinge auf Guantánamo.
Die Gefangenen wurden in einem orangefarbenen Gefangenenoverall vorgeführt. Sie trugen Handschellen und waren mit Fussfesseln am Boden fest gekettet. Die Namen der Gefangenen dürfen nicht öffentlich genannt werden.

Ein 31 Jahre alter Afghane räumte ein, 2001 den Taliban in Afghanistan angehört zu haben. Er sei jedoch nicht so verrückt gewesen, gegen die US-Armee zu kämpfen, betonte er. Er habe sich der US-Armee gestellt, weil er davon ausgegangen sei, dass die USA für Menschenrechte eintreten.

Der US-Armee zufolge wurde der Mann Ende 2001 von Kämpfern der Nordallianz in Afghanistan festgenommen. Er habe ein Gewehr bei sich getragen und sei mit einem ranghohen Taliban zusammen gewesen.

Vorladung von Zeugen nicht erlaubt

Der andere Gefangene gab an, von den Taliban zum Kämpfen gezwungen worden zu sein. Der 49-jährige Afghane forderte die Anhörung von drei Zeugen, die dies bestätigen sollten. Die Sondertribunale verweigern den Gefangenen jedoch grundsätzlich die Vorladung von Zeugen.

Die Gefangenen haben so genannte persönliche Vertreter aber keine Anwälte. Die USA betrachten die auf der US-Marinebasis Guantánamo Bay auf Kuba Festgehaltenen als feindliche Kämpfer, die anders als Kriegsgefangene nicht unter dem Schutz der Genfer Konvention stünden.

Dreiköpfige Militärkommission

Seit vergangener Woche laufen die Anhörungen vor den Sondergerichten. Bisher wurden von den US-Streitkräften insgesamt acht Fälle vor der dreiköpfigen Militärkommission überprüft. Fünf der Häftlinge weigerten sich an den am vergangenen Freitag begonnenen Anhörungen teilzunehmen.

Der Oberste Gerichtshof der USA hatte am 28. Juni entschieden, dass die zum Teil seit mehr als zwei Jahren Inhaftierten das Recht haben, ihre Haftgründe überprüfen zu lassen. Insgesamt sitzen fast 600 Gefangene auf Guantánamo ein.

(fest/sda)

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