Undercover-Reporter

Journalisten stranden mit Asylboot in Australien

publiziert: Dienstag, 10. Sep 2013 / 14:29 Uhr
Undercover-Reporter in Lebensgefahr auf dreitägiger Überfahrt. (Symbolbild)
Undercover-Reporter in Lebensgefahr auf dreitägiger Überfahrt. (Symbolbild)

London/Sydney - Zwei investigative Journalisten der New York Times haben gemeinsam mit 55 Asylsuchenden die Überfahrt zwischen dem indonesischen Java und der zu Australien gehörenden Weihnachtsinsel gewagt. Laut Medienberichten sind sie mit gültigem Visum und Reisepass nach einer dreitägigen Bootsfahrt mit einem schweren Sonnenbrand im Gepäck angekommen.

Gleichzeitig wirft das die Frage auf, ob diese lebensgefährliche Aktion mit den ethischen Standards des Journalistenberufes noch vereinbar ist. Schliesslich haben bei diesen gefährlichen Überfahrten seit 2007 bereits über 1.000 Menschen ihr Leben verloren. Hinzu kommt, dass Schmuggler mit diesen Bootsfahrten viel Geld verdienen.

Gespanntes Warten auf Berichte

Bislang war von dem Niederländer Joel van Houdt und dem US-Amerikaner Luke Mogelson kein Wort über die Bootsfahrt zu hören - doch ihre Berichte werden wohl nicht lange auf sich warten lassen. Während einige das Vorgehen der beiden als leichtfertig kritisieren, attestieren ihnen andere wiederum grosse Courage. Sandi Logan, Pressesprecher der Einwanderungsbehörde http://immi.gov.au , hat den Trip via Twitter als «verrückt und riskant» bezeichnet und merkte an, dass es vermutlich nicht so «eine gute Geschichte» geworden wäre, wenn sie in Seenot geraten wären.

Abgesehen von der Lebensgefahr, in die sich van Houdt und Mogelson bewusst manövriert haben, gehen Beobachter davon aus, dass die politischen Entscheidungsträger das Abenteuer der Journalisten auch aus einem anderen Grund Sorgen bereitet. Die beiden Reporter haben bei der Planung, der Fahrt selbst und bei der Ankunft wahrscheinlich aufschlussreiche Informationen sowie interessante Eindrücke gewonnen.

Öffentlichkeit bleibt künftig uninformiert

Während die Undercover-Reporter die Weihnachtsinsel in Richtung australisches Festland verlassen dürfen, werden die illegal eingereisten Asylsuchenden in benachbarte Länder wie etwa Papua-Neuguinea abgeschoben. Der Umgang mit Asylbooten und deren Passagieren war eines der Hauptthemen im australischen Wahlkampf der vergangenen Wochen. Nach dem Sieg der konservativen Koalition unter der Führung von Tony Abbott dürfte der Kurs weiter verschärft werden. Abbott will die Boote auf hoher See zum Umkehren zwingen.

Die Öffentlichkeit soll dabei nicht mehr wie bisher informiert werden, wenn ein Asylboot auf australischem Hoheitsgebiet strandet, lässt der designierte Chef der Einwanderungsbehörde, Scott Morrison, durchblicken. Die Praxis wird von vielen Seiten scharf kritisiert. Neben NGOs haben sie auch die Vereinten Nationen sowie der ehemalige Premier Malcolm Fraser verurteilt. Letzterer sagt, Menschen würden in Gulags in der Dritten Welt abgeschoben.

 

 

(tafi/pte)

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