Jugenddelinquenz ist ein Männerproblem

publiziert: Mittwoch, 9. Mrz 2005 / 15:51 Uhr

Basel - Laut einer noch unveröffentlichten Studie der Uni Basel sind 2001 in Basel fünfmal mehr männliche als weibliche Jugendliche straffällig geworden. Übervertreten waren auch junge Migranten, speziell bei physischer Gewalt.

Der rasche Wandel und die Individualisierung der Gesellschaft wird als Hauptgrund für Strafttaten benannt.
Der rasche Wandel und die Individualisierung der Gesellschaft wird als Hauptgrund für Strafttaten benannt.
Basis der Studie sind die Akten von insgesamt 2412 registrierten Delikten Jugendlicher aus dem Jahr 2001 in Basel-Stadt. Die Auswertung zeigt eine Häufung der Delinquenz im Alter von 14 bis 16 Jahren. Kinder (13-14 Jahre) begehen eher Eigentumsdelikte; Jugendliche (15-16 Jahre) werden eher physisch gewalttätig.

Dies geht aus dem der sda vorliegenden unvollständigen Entwurf der Studie Jugend und Gewalt des Instituts für Soziologie der Uni Basel und der Fachhochschule für Soziale Arbeit beider Basel hervor. Die fertige Studie wird an einem Kongress Anfang April in Basel vorgestellt.

Präventions- und Interventionsstrategien

Die Studie sucht nach speziellen gesellschaftlichen Voraussetzungen und Motive für Jugendgewalt. Auch rechtsextreme Haltungen werden analysiert. Die Ergebnisse sollen differenzierte Präventions- und Interventionsstrategien ermöglichen. Die vertiefenden Fallstudien sowie die Schlussfolgerungen liegen noch nicht alle vor.

Übervertreten sind Jugendliche aus alten Arbeiterquartieren, die heute kulturell durchmischt sind und prekäre Wohnverhältnisse bieten. Jugendliche, die in diesen Quartieren leben, begehen auch mehr physische Gewaltdelikte. Sexuelle Jugendgewalt hingegen ist klar auf enge innerstädtische Mittelstandsquartiere konzentriert.

Integrationsprobleme

Gewalt kommt in unteren sozialen Schichten eher vor. Indes ist Ausländerkriminalität für die Studie kein brauchbarer Begriff: Kinder zurückgekehrter Schweizer wie Kinder von Zuwanderern hätten Integrationsprobleme, heisst es weiter. Fremdenfeindlichkeit werde anhand äusserlicher Merkmale wie einem Akzent praktiziert.

Als Hintergründe für Gewalt nennt die Studie aufgrund von Interviews mit jugendlichen Delinquenten den raschen Wandel und die Individualisierung der Gesellschaft. Verunsicherung, Vereinzelung und Überforderung erhöhten die Bereitschaft zur Gewalt.

(fest/sda)

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