Julien Sprunger: Der 'Röschtigraben-Gretzky'

publiziert: Dienstag, 1. Jun 2004 / 21:58 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 2. Jun 2004 / 08:41 Uhr

Julien Sprunger von Fribourg-Gottéron bringt alles mit, um in naher Zukunft ein Weltstar zu werden: Körperbau, Technik, taktisches Verständnis. Nicht umsonst ist das grösste Talent des 1986er Jahrgangs im Schweizer Hockey auf der NHL-Europa-Draftliste an Nummer 27 gesetzt. Dürfen wir uns bald auf einen "Röschtigraben-Gretzky" freuen?

An den letzten Weltmeisterschaften in Prag haben einige sehr junge Spieler auf sich aufmerksam gemacht und erahnen lassen, wie stark sie eventuell in naher Zukunft das Welthockey mitbeeinflussen könnten. Vanek, Pöck, Ovchekin, Prucha, Bergeron oder auch Liv heissen diese "enfants prodiges", diese Wunderkinder.

Leider aber konnte man aus Schweizer Sicht in den letzten Jahren kein solches Megatalent an Weltmeisterschaften entdecken. Auch wenn Beat Forster und Patrik Bärtschi letztes Jahr und 2004 Andres Ambühl als Newcomer beeindruckten, so kann man sie nicht als "kommende Stars" bezeichnen.

Aber ein Spieler, fast zwei Meter gross und fast 90 kg schwer mit feiner Technik und bereits imposanter Entwicklung, könnte alsbald die Hoffnungen der Schweizer auf einen neuen Weltstar aus unseren Breitengraden nähren: Julien Sprunger!

Top U18-WM und Draft als Belohnung!

Seine überzeugenden Leistungen an der U18-WM und in der Meisterschaft zeigten Früchte: Julien Sprunger ist der aussichtsreichste NHL-Draft-Kandidat aus Schweizer Sicht. Im Final Ranking von Central Scouting wird der 18-jährige Fribourg-Stürmer auf Platz 27 der europäischen Feldspieler geführt, könnte dadurch etwa in Runde 3 vom einem NHL-Club gedraftet werden.

Etwa drei bis fünf Schweizer dürften, so die Einschätzung der Scouts, gedraftet werden. Aussichtsreiche Kandidaten sind die Goalies Tobler und Bäumle, sowie Ehrensperger und Guggisberg. Als klarer Nummer-1-Draft gilt der 18-jährige russische WM-Teilnehmer Alexander Ovechkin. Weitere Topshots sind Andrew Ladd, Cameron Barker, Alexandre Picard, Alvaro Montoya, Evgeny Malkin, Rostislav Olesz, Ladislav Smid oder Marek Schwarz.

Die Schweiz hat den Wiederaufstieg geschafft. Die Schweizer haben ein solides, sehr ausgeglichenes Turnier gezeigt. Man kann sich in der U18 wieder zur Weltelite zählen. Zu verdanken hat man dies einer guten "Tiefe" im Kader, aber auch einigen Ausnahmekönnern des Jahrgangs. Yannick Steinmann war so einer, aber vor allem fiel den Scouts und Beobachtern Julien Sprunger auf.

Er hat alle Voraussetzungen…

Er hat einen so starken Eindruck hinterlassen und eine derart gute, solide erste NLA-Saison gezeigt, dass er gemäss Einschätzung von Europe Central Scouting-Mann Thomas Roost wohl sicher gedraftet werden wird. Seine imposante Grösse gepaart mit Talent (für Schweizer Verhältnisse ist er sogar sehr talentiert, sagt Thomas Roost in einer seiner Abhandlungen zur U18-WM 2004 ...) sowie manchmal echt aggressivem Spiel und dem Beweis, ein Leader in wichtigen Phasen sein zu können - diese Mischung sollte wohl ausreichen, um in der ersten Hälfte gedraftet zu werden.

Was die Scouts beeindruckte, war die Entwicklung des Fribourgers, welche er in wenigen Monaten durchmachte. Galt er zunächst nur als grossgewachsen aber schlaksig und "unfertig", konnte Sprunger in den letzten 12 Monaten einiges an Gewicht zulegen und sich technisch weiterentwickeln.

Sprunger bleibt bei Gottéron

In der abgelaufenen Saison absolvierte Sprunger 46 Regular Season-Spiele und erzielte dabei 5 Punkte. Aber sein Wert ist nicht aufgrund der statistischen Zahlen erkennbar, sondern aufgrund der ihm zugestandenen Eiszeit. Fribourg wusste, dass man auf die Verlängerung des Vertrages mit dem Supertalent drängen müsste, bevor ein anderer Verein sich die Dienste des Rohdiamantes sichert.

Bis 2006/07 hat Sprunger nun unterschrieben und kann, sollte die NHL-Mannschaft, welche ihn draftet früher nach ihm verlangen, in die Fussstapfen eines anderen Fribourgers treten: NHL-Goaliestar David Aebischer. Man singt zwar keine Lobeshymnen wie damals bei Luca Cereda oder Michel Riesen, aber nicht wenige Experten sagen dennoch jetzt schon, dass er möglicherweise der erste Schweizer Feldspieler mit Stammplatz in der NHL werden würde.

Eishockey.ch-Scouting Report Julien Sprunger

JW. - Notengebung 1 bis 7 gemäss einem international anwendbaren Notenschlüssel.

7 = herausragend/Weltklasse, 6= Internationale Klasse, 5= NLA-Spitze, 4= NLA-Durchschnitt, 3= Rollenspieler, 2= NLA-würdig aber mit Mängel, 1= NLA-unwürdig

Technik/Skating: 4,5
Mentale Stärke: 4
Physis: 5
Kondition: 4,5
Disziplin: 4,5
Taktisches Verständnis: 4
Schusstechnik: 5
Killer Instinkt: 4
Belastbarkeit: 4
Zukunftsaussichten: 6

Total: Note 4,5

(von Joël Wüthrich, Workingpress Basel/Montreal/eishockey.ch)

 
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